Bundesliga

Union: Annäherung mit FCA in Sachen Friedrich

Berliner starten ins Abenteuer Bundesliga

Union: Annäherung mit FCA in Sachen Friedrich

Im Trainingsauftakt bei Union Berlin ging es gleich zur Sache Robert Andrich (r.) setzt zu einer Grätsche an.

Im Trainingsauftakt bei Union Berlin ging es gleich zur Sache Robert Andrich (r.) setzt zu einer Grätsche an. imago images

"Es ist gut angelaufen, alle hatten ihren Spaß", sagte Trainer Urs Fischer über den Vorbereitungsstart, der "ungezwungen" und "ohne Komplikationen" bereits am Donnerstag und Freitag mit den obligatorischen Leistungstests und sportmedizinischen Untersuchungen eingeläutet worden war. Fast fünf Wochen sind seit dem erstmaligen Aufstieg der Eisernen in die Bundesliga vergangen. Die Erinnerungen an diesen historischen Tag seien "immer noch präsent", erzählte Fischer, erklärte aber auch: "Die Ferien sind vorbei, jetzt geht's wieder los."

Während der Trainer unter anderem an der Westküste der USA "tolle Ferien" erlebt hatte, müssen seine Profis ihre Freizeit nicht nur zum Entspannen genutzt haben. Die Spieler hätten im Urlaub "eine gute Mischung" aus Erholung und Fitnesstraining zur Vorbereitung auf die Vorbereitung gefunden. Denn obwohl die ersten Läufe nach den Aufstiegs-Feierlichkeiten "anstrengender als sonst" gewesen seien, wie Mannschaftskapitän Christopher Trimmel gestand, seien die Aktiven "sehr fit aus den Ferien zurück. Das ist ein erstes positives Zeichen", lobte Fischer.

Fischer lobt Ruhnert: "Kompliment, das war eine starke Leistung"

Die Grundlagen sollen also bereits gelegt sein. Dadurch habe man mehr Zeit, um taktische Dinge einzuüben. Das trifft sich gut, will Fischer doch bis zum Saisonstart einen Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des in der abgelaufenen Zweitligasaison zu oft stockenden Offensivspiels legen. "Wir müssen vor allem an der Vorwärtsbewegung arbeiten", kündigte der 53-Jährige an. Passend dazu legte Union, das am Sonntagmittag zum viertägigen Kurztrainingslager ins brandenburgische Bad Saarow aufbricht, bei den bisherigen Transfers den Fokus auf die Offensive. Sieben der acht Neuzugänge - darunter die Angreifer Anthony Ujah und Sheraldo Becker sowie der zuletzt auf Leihbasis aus Freiburg geholte Innenverteidiger Keven Schlotterbeck - präsentierten sich am Samstag den Fans. Dass der Kader in weiten Teilen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt beisammen sei, veranlasste Fischer zu einem weiteren Lob - an die Adresse von Manager Oliver Ruhnert. "Kompliment, das war eine starke Leistung", so Fischer.

Von den Neuen fehlt derzeit einzig Marcus Ingvartsen, der wie Rafal Gikiewicz, Sebastian Andersson und Cihan Kahraman nach seinen Länderspieleinsätzen noch einige Tage länger urlauben darf. Das Quartett soll bis zur Saisoneröffnung am kommenden Samstag gegen Bröndby IF aber ins Training einsteigen. Ebenfalls noch nicht wieder dabei ist außerdem Angreifer Suleiman Abdullahi, der laut Klubangaben Probleme bei der Ausreise aus seiner nigerianischen Heimat habe. "Wir sind in Kontakt mit ihm und versuchen unser Bestes. Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich hier ist", sagte Fischer. Bei Ersatztorwart Lennart Moser deutet sich derweil ein Wechsel an. Der 19-Jährige spielt beim Nordost-Regionalligisten Energie Cottbus vor. Die Lausitzer hatten bereits Youngster Berkan Taz für ein Jahr von Union ausgeliehen. Nun könnte das nächste Talent der Eisernen Spielpraxis in Brandenburg erhalten.

Annäherung mit Augsburg in der Personalie Friedrich

Blieben noch Carlos Mané, der wie erwartet vorerst zurück zu Sporting Lissabon kehrt, da Union die Kaufoption nach einer auch aufgrund von Verletzungen unbefriedigend verlaufenen Leihe nicht zieht, und Marvin Friedrich. Den Innenverteidiger hatte der FC Augsburg per Kaufoption (rund eine Million Euro) nach eineinhalb Jahren in Köpenick zurückgeholt. Union möchte den 23-Jährigen erneut verpflichten, Friedrich äußerte auch öffentlich seinen Wunsch, in Berlin zu bleiben. Augsburg rief allerdings ursprünglich vier Millionen Euro Ablöse auf. Zuletzt hatten sich beide Vereine etwas angenähert. Union, das beim Werben um Friedrich Konkurrenz durch Fortuna Düsseldorf und den Hamburger SV hat, bot einen Sockelbetrag von 1,8 Millionen Euro, der sich durch Zusatzzahlungen auf 2,5 Millionen Euro erhöhen könnte. Ob das reicht, bleibt abzuwarten. "Wir versuchen alles, man ist in Kontakt", sagte Fischer und meinte: "Schauen wir mal."

Jan Reinold/str

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