Bundesliga

"Gerechter und fairer": DFB sieht Video-Assistent als Erfolg

Verband zieht positive Saisonbilanz

"Gerechter und fairer": DFB sieht Video-Assistent als Erfolg

Zog den Video-Assistenten zu Rate: Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin.

Zog den Video-Assistenten zu Rate: Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin. imago images

Nicht nur in den verschiedenen Fanlagern regte sich in den vergangenen Monaten Kritik am Videobeweis. Die neuste technische Innovation seitens des DFB wurde auch in Spielerkreisen teils mit Missfallen wahrgenommen. So stimmten in der traditionellen kicker-Spielerumfrage 148 der 250 teilnehmenden Bundesligaprofis gegen den Videobeweis in der aktuellen Form. Lediglich 81 Akteure sprachen sich für das Hilfsmittel aus, 21 Spieler enthielten sich.

Steigerung von 64 auf 82 erfolgreiche Interventionen

Ganz anders die Stimmung beim DFB. Der Verband präsentierte nun Zahlen, die den Videobeweis in positivem Licht erstrahlen lassen: Hatte der Video-Assistant-Referee im Vorjahr noch 64 fehlerhafte Entscheidungen der Schiedsrichter korrigiert, beweist die Steigerung der Aufklärungsrate um 128 Prozent laut DFB, dass der Fußball in der höchsten deutschen Spielklasse durch das technische Hilfsmittel kontinuierlich gerechter werde.

"Diese Situationen wären ohne zusätzliche Unterstützung aus dem Kölner Video-Assist-Center falsch bewertet worden und hätten in den meisten Fällen vermutlich zu einem anderen Spielverlauf sowie einem anderen Ergebnis geführt", freute sich Dr. Jochen Drees, fachlicher Projektleiter für den Bereich Video-Assistent beim DFB über die positiven Zahlen. Die logische Schlussfolgerung: Der Fußball in der Bundesliga ist "durch die Arbeit des Video-Assistenten gerechter und fairer geworden".

Es ist letztlich nur in zwei Fällen zu einer regeltechnisch falschen Entscheidung durch den Schiedsrichter im Stadion gekommen.

Dr. Jochen Drees

Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, musste aber auch der DFB teilweise eingestehen: 19 "falsche Eingriffe" wurden im Verlauf der Saison festgehalten. Laut Drees müssen diese Werte aber "unbedingt differenziert betrachtet werden", da es trotz dieser "in der Statistik als falsch definierten Eingriffe" lediglich nur "in zwei Fällen zu einer regeltechnisch falschen Entscheidung durch den Schiedsrichter im Stadion gekommen" sei. Bei den 17 übrigen Interventionen hätten die jeweiligen Schiedsrichter nach ihren On-Field-Reviews den Kölner Keller jeweils überstimmt und somit eine richtige Entscheidung gefällt.

Nettospielzeit steigt an

Zudem hob der DFB auch die internationale Bedeutung deutscher Video-Assistenten hervor. Bei "internationalen Topwettbewerben und Turnieren", seien es beispielsweise beide Halbfinalrückspiele in der Champions League, dem Königsklassen-Endspiel oder auch die Frauen-WM, bei der aktuell drei der 15 Video-Assistenten aus Deutschland stammen.

Dass Kritik an der Dauer der Interventionen aufbrandete, will der DFB so nicht auf sich sitzen lassen. Inklusive Prüfvorgang und Kommunikation zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent dauerte ein Eingriff im Schnitt 61 Sekunden, Checks ohne Nutzung der Review-Area benötigten rund 45 Sekunden. Bemerkenswert hierbei: Die Nettospielzeit stieg im Vergleich zur Spielzeit 2017/18 um durchschnittlich mehr als 45 Sekunden von 57:03 auf 57:50 Minuten an.

kög