OFC-Coach Hans-Jürgen Boysen setzte nach dem 2:1 gegen Freiburg auf die Dienste von Yildirim und Türker, für die C. Müller und Wandeir auf die Bank mussten. Bei den "Löwen" brachte Trainer Reiner Maurer nach dem 1:2 gegen Dresden einen neuen Abwehrmann (Szukala für Lamotte) sowie ein neues Sturmduo: Für Reisinger und Krontiris spielten Kolomaznik sowie Agostino nach überstandener Rot-Sperre.
Auf dem Bieberer Berg legten die Offenbacher mit großem Engagement los. 1860 legte sein Hauptaugenmerk zunächst auf die Defensive – Chancen ergaben sich so für die Kickers fast zwangsläufig, doch die Münchner überstanden die Drangphase der Heimelf mit Glück und schlugen dann beim ersten Konter eiskalt zu: Hoffmann schaltete sich in den Angriff ein, spielte halbrechts in die Tiefe auf Kolomaznik. Der Tscheche spielte quer auf den mitgelaufenen Milchraum, der aus drei Metern ins leere Tor einschob (17.). Dem nicht genug, im Stile einer Klassemannschaft legte 1860 nach: Baiers Freistoß aus dem rechten Halbfeld köpfte Hoffmann, der im Luftduell gegen Sieger Sieger blieb, aus acht Metern ins linke obere Toreck (21.). Der OFC antwortete mit wütenden Attacken. Dorn vergab den Anschlusstreffer, als der seinen Kopfball nach einer Judt-Flanke aus sechs Metern genau auf Ochs platzierte (24.). Die Boysen-Elf blieb am Drücker, schnürte die "Blauen" teilweise in deren Hälfte ein, doch im Abschluss sollte es nicht klappen. 1860 dagegen zeigte Konterfußball vom Feinsten: Agostinos Flachschuss sauste noch am Tor vorbei (34.), doch beim nächsten Schnellangriff machte Vucicevic es besser: Der Serbe, von Baier auf die Reise geschickt, vollendete allein vor OFC-Keeper Ramovic aus halbrechter Position meisterhaft mit dem rechten Außenrist ins linke Eck (43.).
Auch nach der Pause spielten die Kickers nicht auf Schadensbegrenzung, sondern marschierten weiter Richtung Münchner Tor. Lohn der Bemühungen war der Anschlusstreffer durch Dorn, der nach Pass von Türker sowohl Hoffmann als auch Szukala düpierte und aus elf Metern knallhart abschloss (55.). Das Tor gab den Offenbachern naturgemäß Auftrieb. Unermüdlich rannten die Hessen an, hatten mehrmals die Gelegenheit zum 2:3, doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Agostino legte vor dem Strafraum per Kopf auf Kolomaznik auf. Der tanzte am Sechszehner mit einer Finte Happe aus und hämmerte den Ball mit rechts ins rechte Eck (69.). Judt betrieb für die mit großer Moral auftretenden Kickers mit einem schönen Freistoßtreffer in der 86. Minute noch etwas Ergebniskosmetik, bevor Cerny in der Nachspielzeit erneut nach Vorlage von Baier das etwas zu hoch ausgefallene Endergebnis herstellte.
1860 gab nach der Heimschlappe gegen Dresden auf dem Bieberer Berg die richtige Antwort und siegte im Stile einer Klassemannschaft gegen das keineswegs enttäuschende Offenbach.