Der Mittelfeldspieler ist seit sechs Jahren im Verein, ebenso lange wie Ersatztorwart Fabio Coltorti. Beide sind die letzten Spieler, die noch die Regionalliga-Zeiten bei RB Leipzig miterlebt und seitdem alle Aufstiege bis in die Champions League mitgemacht haben. Für beide enden ihre Anstellungsverhältnisse bei RB in diesem Sommer. Auch der Leihvertrag von Ademola Lookman endet, hier gab es aber grundsätzliches Interesse auf eine weitere Zusammenarbeit, auch wenn die noch in den Sternen steht. Beim Schweizer Keeper dagegen stehen die Zeichen auf Karriereende, Publikumsliebling Kaiser will sich eine neue Herausforderung suchen.
"Es wird mit Sicherheit für mich ein besonderes Spiel werden", sagt Kaiser über das Spiel vor heimischem Publikum gegen den VfL Wolfsburg: "Ich habe hier viele tolle Momente erlebt." Ganz der Teamplayer fügt Kaiser aber auch an: "Für uns als Mannschaft ist das ein wichtiges Spiel. Da ist es zweitrangig, was mit meinen Gefühlen los ist."
Wir haben jetzt zwei große Möglichkeiten, es besser zu machen.
Leipzigs Dominik Kaiser
Kaiser will mithelfen, die aktuelle Negativserie von nur einem Punkt aus fünf Spielen zu beenden: "Es gab viele Dinge, die in den vergangenen Spielen in die falsche Richtung liefen. Die haben uns von unserem Weg abbringen lassen. Wir haben jetzt zwei große Möglichkeiten, es besser zu machen." Seine Chancen, zumindest als Joker eingesetzt zu werden, sind angesichts der Ausfallliste nicht allzu schlecht. Außerdem ist es kaum denkbar, dass Trainer Ralph Hasenhüttl ihm nicht zumindest ein paar Minuten Einsatzzeit und die zu erwartenden Standing Ovations gönnen wird.
Kaiser: "Ich hatte mir mehr erhofft"
Allgemein ist Kaiser mit seinen Einsätzen in dieser Saison allerdings nicht zufrieden und macht daraus auch keinen Hehl. "Ich hatte mir mehr erhofft, gerade nach der Vorbereitung und musste das Schlucken", so der Mittelfeldspieler. Elf Einsätze mit 246 Minuten auf dem Feld stehen wettbewerbsübergreifend in Kaisers Statistik. Zu wenig für den 29-Jährigen, der bis zum Bundesligaaufstieg lange Stammkraft war. Mit 166 Pflichtspiel-Einsätzen hat er nach Yussuf Poulsen die zweitmeisten Spiele für den Verein absolviert, dicht gefolgt vom Nun-Chemnitzer Daniel Frahn und Sechser Diego Demme.
Kaiser will nun seine Karriere bei einem anderen Verein fortsetzen. "Ich bin noch offen für alles, die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Hauptkriterium ist, wieder häufiger auf dem Platz zu stehen", meint Kaiser. Auch das Ausland ist "vorstellbar".
Nach dem emotionalen Abschied im offiziellen Rahmen wird es eine Woche später für Kaiser auch ein Abschiedsspiel geben. Dafür sind schon über 20.000 Tickets verkauft. Gleichzeitig möchte RB Leipzig in diesem Rahmen die Saison mit den Fans feierlich beenden. Aus Leipziger Sicht dann hoffentlich mit der Europa-League-Qualifikation in der Tasche.