Bundesliga

Geburtstagskind Aron Johannsson schöpft neue Hoffnung bei Werder Bremen

Werder Bremens Stürmer will Trainerwechsel nutzen

Geburtstagskind Johannsson schöpft neue Hoffnung

Freut sich über seinen persönlichen "Neustart" bei Werder Bremen: Aron Johannsson.

Freut sich über seinen persönlichen "Neustart" bei Werder Bremen: Aron Johannsson. imago

Am heutigen Freitag feiert Aron Johannsson seinen 27. Geburtstag. Das größte Geschenk zum Wiegenfest für den US-Amerikaner dürfte dabei sein, dass er unter Trainer Florian Kohfeldt endlich wieder berechtigte Hoffnungen auf Einsatzzeiten hegen darf, denn die vergangenen 365 Tage verliefen so ganz und gar nicht nach den Vorstellungen des 19-maligen Nationalspielers.

Auf lediglich 80 Bundesliga-Minuten in sieben Kurzeinsätzen kam Johannsson in diesem Zeitraum. Viel zu wenig für einen wie ihn, der im Sommer 2015 mit dem Anspruch nach Bremen gekommen war, den zu Schalke 04 abgewanderten Franco di Santo zu ersetzen. Verbunden war Johannssons sportlicher Abstieg zweifelsohne auch mit dem Namen des Ex-Trainers Alexander Nouri, der dem Mittelstürmer kaum Beachtung zukommen ließ und eine Trennung im Sommer präferiert hätte.

Spielersteckbrief Johannsson
Johannsson

Johannsson Aron

Selbst gute Leistungen wie beim 2:0-Sieg im Testspiel gegen Korona Kielce Anfang September, als Johannsson nach seiner Einwechslung an beiden Treffern beteiligt war, ließen ihn nicht in der Gunst des Cheftrainers nach oben steigen. Nouris nüchterne Leistungsbewertung damals: "Aron hat sich gut bewegt, so wie alle anderen auch."

Kohfeldt lobt das Geburtstagskind

Gut bewegt hat Johannsson sich am gestrigen Donnerstag im ostfriesischen Aurich freilich auch im Testspiel gegen Heerenveen (2:2) nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit. Werders Nummer neun konnte in der Offensive als klarer Aktivposten aufwarten und hätte sich bei einem Lupfer über Heerenveens Torwart Warner Hahn beinahe ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk bereitet. Zwar ging der Ball knapp vorbei, doch dürften beim ehemaligen Alkmaarer zumindest Kohfeldts Äußerungen nach Spielschluss für Freude an seinem Ehrentag sorgen.

"Aron hat das gezeigt, war er schon die ganze Zeit gezeigt hat, seitdem ich dabei bin. Er war top engagiert und hatte sehr gute Aktionen im Spiel. Keine Frage, er hat auch Fehler gemacht, aber jeder hier hat gesehen, dass er seine Chance nutzen möchte." Johannsson stellte derweil bereits zu Wochenbeginn klar, den Trainerwechsel als ebenjene Chance zu begreifen: "Jetzt beginnt alles wieder bei null. Für mich persönlich ist es ein Neustart."

Ostfriesland als gutes Pflaster

Für diesen Neustart schien Ostfriesland derweil das optimale Pflaster für den Stürmer zu sein. Als Werder im September 2016 für das Testspiel gegen Kickers Emden (8:1) letztmalig in der nordwestlichsten Region Deutschlands vorbeischaute, traf Johannsson gleich fünfmal. Die Folge: Der damalige Werder-Trainer Viktor Skripnik nominierte den in Island aufgewachsenen Torjäger in der anschließenden Bundesligapartie gegen den FC Augsburg prompt (in Abwesenheit des verletzten Claudio Pizarros) für die Startelf. Per Elfmeter sorgte Johannsson bei der damaligen 1:2-Niederlage für die zwischenzeitliche Bremer Führung.

Der gute Auftritt in Aurich allein dürfte derweil kaum dafür sorgen, dass der unter Nouri nicht einmal für die U 23 berücksichtigte Stürmer wie Phönix aus der Asche am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Hannover 96 in der Startelf aufwartet. Bei einer weiteren ansprechenden Leistung am Montag im Testspiel gegen den BSV Rehden dürfte er Ishak Belfodil im internen Ranking allerdings überholen. Für Johannsson wäre es ein erster kleiner Erfolg, der die Initialzündung für sportlich weitaus erfolgreichere 365 Tage darstellen könnte.

Karsten Lübben

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