DFB-Pokal

Wriedt überglücklich: "Das kann mir keiner mehr nehmen"

Bayern-Joker darf 20 Minuten ran - Mutter bekommt Trikot

Wriedt überglücklich: "Das kann mir keiner mehr nehmen"

Plötzlich mittendrin: Kwasi Okyere Wriedt kam beim FC Bayern München überraschend zum Einsatz.

Plötzlich mittendrin: Kwasi Okyere Wriedt kam beim FC Bayern München überraschend zum Einsatz. imago

Jupp Heynckes wird es verkraften, dass seine Prophezeiung dadurch nicht aufging, als Motivation hatte er Wriedt den Siegtreffer vorhergesagt. "Ich habe einfach versucht, meine Aufgabe so gut wie möglich zu erledigen", sagte der Angreifer, Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge entging das nicht: "Am Anfang hat er ganz gute Szenen gehabt."

20 Minuten, die Wriedt als bislang schönsten Tag in seiner Karriere bezeichnete. "Dieses Erlebnis kann mir keiner mehr nehmen. Ich weiß gar nicht, wie ich jetzt schlafen soll. Man träumt immer davon, irgendwann mal eingewechselt zu werden. Wenn mir jemand vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich mal für Bayern München spiele, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich kann es eigentlich gar nicht fassen, bin einfach nur glücklich und stolz, dass der Trainer mit die Minuten gegeben hat." Immerhin wusste er gegen Mitternacht schon, dass er das Trikot seiner Mutter schenken werde, der wichtigsten Person in seinem Leben.

Elfmeterheld Wriedt? Es wäre unmöglich gewesen

Wriedt, der im Sommer für 450.000 Euro von Osnabrück zu Bayern II wechselte und in der Regionalliga bislang neun Treffer erzielte, wurde von Trainer Jupp Heynckes vorerst zu den Profis befördert, um im Training und vielleicht auch im Spiel eine Alternative für Robert Lewandowski zu haben. "Für mich ist jedes Training etwas Besonderes, ich weiß jede Einheit zu schätzen. Wenn ich mit Einsätzen belohnt werde, freue ich mich", sagt Wriedt. Die Chancen in den nächsten Wochen stehen gar nicht schlecht. Franck Ribery und Thomas Müller fehlen verletzt, Kingsley Coman kehrte humpelnd aus Leipzig zurück, James plagen Rückenprobleme. Die Alternativen in der Offensive sind dadurch rar.

Nur eines hätte Wriedt in Leipzig übrigens nicht gedurft: einen Elfmeter schießen. Da Leipzig durch Keitas Platzverweis nur noch zehn Schützen hatte, musste ein Bayern-Spieler vor der Entscheidung gestrichen werden - es traf Wriedt.

Frank Linkesch