Bundesliga

Werder Bremen: Max Kruse hofft noch auf einen Einsatz gegen RB Leipzig - Serge Gnabry "brennt"

Einsatz des Werder-Stürmers gegen Leipzig ist stark gefährdet

Kruses Botschaft: Noch hofft er - Gnabry "brennt"

Eine leichte Muskelblessur macht seinen Einsatz gegen Leipzig fraglich: Max Kruse.

Eine leichte Muskelblessur macht seinen Einsatz gegen Leipzig fraglich: Max Kruse. Getty Images

Der Star gab sich mal wieder die Ehre. Bei der vereinseigenen Medienarbeit in Bremen macht sich Max Kruse rar. Nur widerwillig erledigt er, vor allem was den Kontakt mit den Printmedien anbelangt, die vom Klub erbetenen Termine. Dafür setzt er sich in seiner Facebook-Plattform, in der Vergangenheit schon mal problematisch mit etwas anrüchigen Sequenzen, selbst in Szene. Jüngstes Beispiel: Der Exzentriker startete in dieser Woche eine Live-Übertragung aus dem Auto, das ihn gemeinsam mit den Kollegen Michael Zetterer, Justin Eilers, Robert Bauer und dem U-23-Spieler Marc Pfitzner zurück aus Bremerhaven brachte, wo die Crew sich Eishockey angeschaut hatte. Die Botschaft in dem Video. Kruse spricht von einer "leichten Muskelverletzung", die ihn zuletzt gehindert habe, am Mannschafstraining teilzunehmen. Sodann drückt er seine Hoffnung aus, dass er bis zum Samstag noch klappen könne und er beim Spiel gegen Leipzig auflaufen könne.

Eine Hoffnung, die auch Alexander Nouri hat. "Eine berechtigte Hoffnung", wie der Werder-Trainer es ausdrückt, "dass Max bis Samstag grünes Licht gibt". Der 37-Jährige erläuterte die Art der Verletzung seines Offensivspielers, der auch am Donnerstag nur im Kraftraum arbeitete. Es handele sich um eine "Blessur in der vorderen Oberschenkelmuskulatur".

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Einsatzgarantie für Delaney

Fragezeichen hinter Kruse, keine Fragezeichen hinter zwei anderen Profis: Thomas Delaney, der alle Einheiten mitmachen konnte, erhielt von Nouri eine Einsatzgarantie. Auch ein Einsatz von Serge Gnabry (zuletzt Kniebeschwerden) zeichnet sich ab. Der Trainer: "Serge brennt. Wenn er fit ist, wird er spielen."

Bleibt die Frage, wer neben Gnabry in vorderster Linie auflaufen soll, falls Kruse ausfallen wird. Nouri hat drei Möglichkeiten. Es ist zu erwarten, dass er Claudio Pizarro, auch im letzten Heimspiel gegen Darmstadt in der Startelf, aufbieten wird. "Könnte sein, dass Claudio beginnt", deutete Nouri entgegen sonstiger Gepflogenheiten an. Wie zuletzt dürfte Florian Kainz als Einwechselspieler Nummer eins agieren und den Vorzug erhalten vor dem seit Wochen abgeschriebenen Aron Johannsson, der unter der Woche seinen Frust artikuliert hat. Dabei deutete der US-Boy auch an, dass er im Sommer über einen Wechsel nachdenkt.

Bargfrede am Chiemsee - Baumann wünscht "gewaltfreie Zone"

Eine weitere Personalie: Um Philipp Bargfrede, der einen Rückschlag erlitten hat , über Probleme in der Oberschenkelmuskulatur klagt und eine Therapie am Chiemsee absolviert, machen sich die Bremer Bosse keine großen Sorgen. Geschäftsführer Frank Baumann teilte mit, dass das Eigengewächs in der nächsten Woche wieder an der Weser ist und langsam in den Trainingsprozess eingegliedert wird. Bei der Pressekonferenz vor dem Gastspiel der "Roten Bullen" lobte der Werder-Manager das Konzept der Leipziger, das völlig legal sei. Beim ausverkauften Haus am Samstag wünscht sich Baumann zudem im und um das Weserstadion eine, wie er sagte, "gewaltfreie Zone". Klar Position bezog er auch zu einem Thema, das in den letzten Tagen aufgekommen ist. Davie Selke, der von Werder zu RB Leipzig abgewanderte Jungstar, hatte seine Unzufriedenheit artikuliert und gesagt, er könne sich eine Rückkehr nach Bremen vorstellen. Wie unrealistisch solche Gedankenspiele sind, machte Baumann deutlich: Eine Rückholaktion Selkes sei "finanziell nicht machbar".

Werder muss also im Sturm auf Gnabry und Kruse bauen, bedingt auch auf Pizarro. Wer aus dem Trio mithelfen kann, die Heimaufgabe gegen die Sachsen zu lösen, muss wie gesagt abgewartet werden. Video-Regisseur Kruse gab sich jedenfalls bei der zitierten Selbstinszenierung recht vergnüglich. Zum Ende teilte er seinen Fans mit, dass sie "nun den Abend gemütlich ausklingen lassen" würden. Was immer er damit gemeint hat.

Hans-Günter Klemm