"Offensiv haben wir alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Gefühlt hätten wir noch drei Stunden spielen können, ohne ein Tor zu machen", meinte der österreichische Trainer, der gleichzeitig auch in der Defensive einige Fehler ausgemacht hatte: "Bei uns hat heute viel gefehlt, das war kein gutes Spiel. Es gab heute zu viele Punkte, die nicht RB-Leipzig-like waren. Wir waren zu sorglos im Verteidigen", so Hasenhüttl, der mit seiner Mannschaft erstmals in einem Heimspiel mehr als einen einzigen Gegentreffer hinnehmen musste.
Zwei Personalien spielten bei der Niederlage zweifellos keine geringe Rolle. Zum einen gehörte der ehemalige Leipziger Kyriakos Papadopoulos, der sich in seinem halben Jahr bei RB in der Hinrunde nicht hatte durchsetzen können, nicht nur aufgrund seines Treffers zum 1:0 zu den Aktivposten. Dem Griechen war sichtlich anzumerken, an alter Wirkungsstätte eine besonders starke Leistung zeigen zu wollen, was dem Innenverteidiger letztlich auch gelang. Kein Grund indes für Hasenhüttl, dem Abgang nachzutrauern: "Nein", so Hasenhüttl auf Nachfrage von Sky, "wieso? Ich weiß, wie er sich hier gut präsentiert hat. Ich freue mich für ihn, dass es jetzt bei ihm besser läuft."
Poulsen fällt rund sechs Wochen aus
Spielbericht
Eine andere Personalie, die vielleicht hätte für einen Wendepunkt in der Begegnung sorgen könnten, war Yussuf Poulsen. Der Däne war von Hasenhüttl zunächst nicht in der Anfangself aufgeboten worden, kam jedoch bereits nach einer guten halben Stunde für den nicht immer souverän wirkenden Startelfdebütanten Dayot Upamecano in die Partie. Poulsen brachte einigen Schwung ins insgesamt stockende Leipziger Angriffsspiel - inklusive eines Aluminiumtreffers. Doch der Stürmer musste aufgrund eines Muskelbündelrisses im linken Oberschenkel nur etwas mehr als zehn Minuten nach seiner Hereinnahme schon wieder vom Feld genommen werden und fällt nach Vereinsangeben nun rund sechs Wochen aus. Der ins Spiel gekommene Davie Selke konnte in der zweiten Hälfte anschließend nicht für ähnlich frischen Wind sorgen wie Poulsen zuvor.
Allzu sehr hadern mit dem unerwarteten Rückschlag vor heimischer Kulisse wollte Hasenhüttl am Ende aber nicht: "Wir bewerten die zwei Niederlagen in Folge nicht über. Es gibt solche Tage. Aber wir analysieren natürlich, was zuletzt nicht gut gelaufen ist."
Gesperrter Orban bereut Kofferwurf
Reumütig zeigte sich derweil Willi Orban, der sich in der Schlussphase der Partie die 5. Gelbe Karte abgeholt hatte, weil er während einer Behandlungspause für HSV-Akteur Nicolai Müller einen Medizinkoffer der Hamburger Betreuer neben die Seitenauslinie geworfen hatte. "Im Nachhinein ist es eine dumme Aktion von mir. Ich bin da ein bisschen emotional gewesen, da muss ich ruhiger bleiben", erklärte der RB-Kapitän, der in der kommenden Woche in Gladbach (Sonntag, 15.30 Uhr) damit pausieren muss.