2. Bundesliga

RB Leipzig: Der Aufstiegs-Check

Das Spitzenspiel am Sonntag

RB Leipzig: Der Aufstiegs-Check

Erstligareif: RB Leipzig.

Erstligareif: RB Leipzig. Getty Images

Das Personal

Der mit reichlich Geld aufgerüstete Kader des Tabellenführers, das hat der Saisonverlauf bislang gezeigt, ist in der 2. Liga eine Spitzenbesetzung, und birgt bereits vielfach Erstliga-Niveau. Vor allem in der Offensive, etwa in Person von Emil Forsberg. Der 24 Jahre alte Flügelspieler ist mit einem kicker-Schnitt von 2,58 notenbester Feldspieler der 2. Liga und kraft seiner Technik und Dribbelstärke der Garant für den Erfolg. Mit dem geschmeidigen und torgefährlichen Techniker Sabitzer (22) sowie dem physisch ungemein präsenten dänischen Nationalspieler Yussuf Poulsen (21) verfügt RB über weitere vielversprechende Offensivkräfte. Zu denen zählt auch Davie Selke (21). Der Königstransfer des Sommers 2015 (für acht Millionen Euro von Werder Bremen) hat in Leipzig bis dato - trotz 8 Toren - zwar nicht durchgängig überzeugt und fand sich zwischendurch auf Bank wieder. Aber der U-21-Nationalspieler hatte in Bremen bereits Erstliga-Tauglichkeit nachgewiesen. In Linksverteidiger Marcel Halstenberg (24), Verteidiger-Talent Lukas Klostermann (19) und Innenverteidiger Willi Orban (23) stehen - gemäß der Strategie von RB - entwicklungsfähige Profis im Kader, die ihren Zenit noch nicht erreicht haben. Selbst Dominik Kaiser (27) ist weiteres Steigerungspotenzial zuzutrauen, nachdem der RB-Kapitän bislang jeden Sprung in eine nächsthöhere Liga vollziehen konnte. Hinzu kommen erfahrene Kräfte wie Ex-Nationalspieler Marvin Compper (30, 168 Bundesligaspiele für Mönchengladbach und Hoffenheim).

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
SC Freiburg SC Freiburg
56
2
RB Leipzig RB Leipzig
56
3
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
53
Trainersteckbrief Rangnick
Rangnick

Rangnick Ralf

RB Leipzig - Vereinsdaten
RB Leipzig

Gründungsdatum

19.05.2009

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Der Trainer

Vater des Erfolgs: RB-Trainer Ralf Rangnick.

Vater des Erfolgs: RB-Trainer Ralf Rangnick. Getty Images

Aufstiege mit dem SSV Ulm, Hannover 96 und Hoffenheim, dazu die Stationen VfB Stuttgart und Schalke 04. Dass Ralf Rangnick (57) zu den etablierten Bundesliga-Trainern gehört, steht außer Frage. Das Problem: Rangnick wird wohl wieder ausschließlich Sportdirektor sein, die Doppelfunktion soll dann ein Ende haben. Die Suche nach einem neuen Trainer soll dann abgeschlossen sein, wenn fest steht, in welcher Liga RB in der Saison 2016/17 spielt. Das wird aber - auch bei einem Sieg in Nürnberg - noch nicht der Fall sein.

Die Taktik

Die Grundordnung, mit der Ralf Rangnick agieren lässt, ist ein 4-2-3-1. Immer wieder - auch situativ - variiert das System - wie jüngst gegen 1860 München - zum 4-1-4-1 oder einem 4-3-3, gegen den Ball auch mal zum 4-4-2. Basis des RB-Fußball ist ein hohes und aggressives Angriffspressing, bei eigenem Ballbesitz wird schnell umgeschaltet.

Die Fans

Eine vom Verein in Auftrag gegebene Imagestudie hat zutage gefördert, dass RB bundesweit an Respekt gewinnt. In Leipzig steht das ohnehin außer Frage. Die Fans - bisher kamen knapp 27.400 im Schnitt zu den Heimspielen - haben RB längst angenommen und lechzen nach Erstliga-Fußball.

Fazit

Finanziell ist RB Leipzig schon jetzt ein Erstligist. Das 2015 eingeweihte neue Trainings- und Nachwuchsleistungszentrum ist eines der modernsten hierzulande. Und was personell noch an Bundesliga-Qualität fehlt, wird im Sommer dazu gekauft. Auch wenn die Verantwortlichen betonen, das Gefüge nicht sprengen zu wollen. "Wir werden keine verrückten Sachen machen", betont Vorstandschef Oliver Mintzlaff. Aber RB will bei einem Aufstieg kein Underdog sein, sondern will einen Etat aufstellen, der im Mittelfeld der Liga angesiedelt ist - vorerst.

Andreas Hunzinger