2. Bundesliga

Taktik "wie vor 30 Jahren"? Effenberg antwortet Rangnick

Leipzig-Trainer wunderte sich über Paderborner Spielweise

Taktik "wie vor 30 Jahren"? Effenberg antwortet Rangnick

"Legitim", aber höchst altmodisch: Ralf Rangnick wunderte sich über Stefan Effenbergs Taktik.

"Legitim", aber höchst altmodisch: Ralf Rangnick wunderte sich über Stefan Effenbergs Taktik. imago (2)

"Es war wirklich Manndeckung angesagt, wie ich es in der Form noch nie erlebt habe", sagte Rangnick gegenüber dem MDR. "Das ist völlig legitim, nicht dass da ein falscher Anstrich entsteht." Er aber habe "das zum letzten Mal vor 30 Jahren erlebt, dass eine Mannschaft so spielt wie Paderborn gegen uns".

Als er seinen Stürmer Emil Forsberg ausgewechselt habe, sei Paderborns Defensivmann Mirnes Pepic zu Effenberg gegangen und habe gefragt: "Coach, wen soll ich jetzt decken?", erzählte Rangnick gar. "Wenn ich dann teilweise höre, welche Diskussionen da geführt werden von irgendwelchen sogenannten Experten über Laptop-Trainer oder Konzept-Trainer..."

Ein Konter nicht zuletzt für Mehmet Scholl, der einst gemeinsam mit Effenberg beim FC Bayern spielte und später mit ihm die Trainerausbildung absolvierte. Vor einigen Monaten hatte Scholl im "Spiegel" die "Schwemme von Trainern auf den Markt" kritisiert, die "nie selbst oben gespielt und auch keine Ahnung" davon hätten, "wie ein Profi auf höchstem Niveau tickt". Bei diesen "Laptop-Trainern" sei "Taktik oberstes Gebot".

Effenbergs Einstieg als Profitrainer hatte Scholl ausdrücklich begrüßt. Nun droht er mit Paderborn aus der 2. Liga abzusteigen - das unglückliche 0:1 am Freitag jedoch war eher ein Schritt nach vorn: Beinahe hätten seine leidenschaftlich kämpfenden Schützlinge mit ihrer nostalgischen Taktik zumindest einen Punkt erarbeitet.

Effenberg: Zahlen "sprechen deutlich eine andere Sprache"

Und so reagierte auch Effenberg selbst gelassen auf Rangnicks Kommentare: "Die vier hochkarätigen Chancen, ein reguläres Tor, das aberkannt wurde, das Torschussverhältnis von 9:9, wobei wir fünf aufs Tor brachten und Leipzig nur drei, sowie die mehr gewonnenen Zweikämpfe (54 Prozent) sprechen deutlich eine andere Sprache", so der SCP-Coach. "Ich wünsche Herrn Rangnick trotzdem alles Gute."

jpe