Zwölf Punkte trennen Eintracht Braunschweig derzeit vom Tabellenersten aus Sachsen, satte neun Zähler stehen die Niedersachsen hinter dem SC Freiburg. Da verwundert es nicht, dass Coach Lieberknecht das erste Ligaspiel 2016 als ein entscheidendes im Kampf um den Gang ins Oberhaus ausruft. Immerhin könnte der Abstand nach oben im direkten Duell um drei Zähler verkleinert werden - bei einer Niederlage hingegen wären die Leipziger quasi uneinholbar enteilt. "In Leipzig kommt ein Brett auf uns zu", weiß Lieberknecht und fügt realistisch hinzu: "Wenn in Leipzig und Freiburg nicht alle Dämme brechen, müssen diese Teams direkt aufsteigen."
Trotz des Rückstandes nach oben ist der Trainer zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. "Ich finde, dass wir nach dem großen Umbruch, eine ordentliche Runde spielen", so Lieberknecht, der in der Partie gegen die drittbeste Offensive der Liga vor allem auf seinen Keeper zählt. "Für Rafal Gikiewicz gilt nun, seine tollen Leistungen auch weiterhin zu bestätigen." Der 28-Jährige war mit einem kicker-Notenschnitt von 2,58 der beste Torhüter vor der Winterpause.
Mit welcher Mannschaft er die Aufgabe gegen den Spitzenreiter angehen will, gab Lieberknecht noch nicht preis: "Jetzt müssen bis Sonntag die Kader-Entscheidungen getroffen werden", so der 42-Jährige, der sicher auf Abwehrchef Marcel Correia verzichten muss. "Er wird am Wochenende verletzungsbedingt ausfallen. Wir sind aber in der Lage, dies zu kompensieren."
Die Defensive ist mit nur 15 Gegentoren nach 19 Partien die beste der 2. Liga, doch in der Offensive ist die Frage, wer die Tore schießen soll. Nach dem Abgang von Stürmer Emil Berggreen nach Mainz ruht die Hoffnung auf Rückkehrer Domi Kumbela, der in Braunschweig bereits in der Vergangenheit seine Treffsicherheit unter Beweis gestellt hatte. Und Lieberknecht betonte in der Pressekonferenz am Freitag die "tolle Einstellung", die Kumbela bei jedem Training an den Tag lege.
Und wenn Kumbela nicht treffen sollte, soll es eben ein anderer tun: "Mir ist es egal, wer die Tore schießt, meinetwegen kann das auch Giki (Torhüter Rafal Gikiewicz, Anm. d. Red.) machen. Hauptsache wir gewinnen." Keine leichte Aufgabe, aber nicht unmöglich.