In seinem 131. Bundesligaeinsatz erzielte der Innenverteidiger das 1:3, die Vorentscheidung bei den Borussen. Ein Treffer, der in die Geschichtsbücher eingegangen ist, der ihm die Sprache verschlagen hat. Zerknirscht schweigt Niedermeier zu seinem Fauxpas. Was soll er auch sagen. Es könnte ihm allenfalls negativ ausgelegt werden. Vier Mal zielten die Schwaben in den ersten 14 Spieltagen ins falsche Tor. Nur Hansa Rostock schaffte 2001/02 dieses Kunststück in der langen Bundesligahistorie. Für den Innenverteidiger war es das erste seiner Bundesligakarriere, die er im Januar 2009 beim VfB Stuttgart begann und die 2016 ziemlich sicher vor dem Ende steht.
Im Sommer läuft Niedermeiers Vertrag bei den Schwaben aus, deren letzter Coach, Alexander Zorniger, keinerlei Verwendung für ihn fand. Unter dem kürzlich entlassenen Coach fand sich der zweikampfstarke, aber fußballerisch nicht mehr gefragte Abwehrmann im Abseits wieder. Obwohl der 29-Jährige innerhalb der Mannschaft sehr großes Ansehen genießt. Am Sonntag gegen Bremen wird der Verteidiger seinen Platz in der Startformation wohl wieder räumen müssen. Für Toni Sunjic, der es in den vergangenen Wochen kein bisschen besser als der Bayer gemacht hat, für den allerdings die Kopfballstärke sprechen könnte. Der bosnische Nationalspieler hatte zuletzt wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel gefehlt und trainiert seit Anfang dieser Woche wieder voll mit.
Dutt möchte Niedermeier nicht abgeben
Keine angenehme Situation für Niedermeier, der er trotzdem nicht entfliehen kann. Die Stuttgarter zeigen dem Interesse aus München, wo Niedermeier einst beim FC Bayern spielte, die kalte Schulter. "Wir haben nicht so viele Innenverteidiger, als dass wir auf einen verzichten könnten", sagt Robin Dutt. "Wir wollen Georg nicht abgeben." Die "Löwen" könnten an der Haltung des Stuttgarter Sportvorstands wahrscheinlich allenfalls rütteln, wenn das Angebot stimmte. Oder wenn der VfB in der nun anstehenden Winterpause auf dem Transfermarkt die seit langem gesuchte Verstärkung fände. Für beides spricht Stand heute nicht gerade viel.