2. Bundesliga

RB: Historischer Dreier mit Geburtstags-Makel

Leipzig rückt vor, aber Rangnick nicht restlos glücklich

RB: Historischer Dreier mit Geburtstags-Makel

Machte sich selbst das größte Geschenk: Leipzigs Geburtstagskind Emil Forsberg (Mitte) wird gefeiert.

Machte sich selbst das größte Geschenk: Leipzigs Geburtstagskind Emil Forsberg (Mitte) wird gefeiert. imago

Rangnick: "Das Tor kam natürlich gerade richtig"

In den ersten 20 Minuten zeigte Leipzig, warum der Weg in den vergangenen Wochen stetig nach oben führte. Die Truppe von Coach Rangnick machte Dampf, spielte zielstrebig und couragiert nach vorne. Es wurde aber genauso deutlich, warum erst 16 Saisontore auf dem RB-Konto standen. In den entscheidenden Momenten fehlte Präzision und Kaltschnäuzigkeit. Entsprechend genervt reagierte Rangnick hinterher: "Wir haben die erste halbe Stunde nicht so gut gespielt, das Tor kam für uns natürlich gerade richtig."

Der Treffer fiel, als die Fortuna gedanklich schon in der Pause war. Eine abgeblockte Ecke brachte Lukas Klostermann aus 30 Metern nochmal vors Düsseldorfer Gehäuse, Forsberg (wurde am Freitag 24 Jahre alt) reagierte gedankenschnell und vollstreckte eiskalt. "Das hat uns richtig gut getan", gestand auch Kapitän Dominik Kaiser ein. Ohne jede Frage war die Führung verdient, bei zehn Torschüssen im ersten Abschnitt hätte aber eigentlich noch mehr herausspringen müssen.

Leipzig geht Geradlinigkeit ab

In der Gefahrenzone fehlte Leipzig aber die nötige Geradlinigkeit. Wie harmlos im Vergleich die Gäste waren, veranschaulichte Fortuna-Coach Frank Kramer hinterher: "Wir haben uns gewehrt, wobei RB besonders im letzten Drittel zwingender war." Das hätte Kramers Pendant wohl nicht unbedingt unterschrieben, bereits vor der Partie hatte Rangnick klargestellt: "Ich sehe weiterhin Luft nach oben in unserer Entwicklung", dabei speziell auf seine Offensive angespielt.

Kalt wie eine Hundeschnauze: Marcel Sabitzer verzieht nach seinem 2:0 keine Miene.

Kalt wie eine Hundeschnauze: Marcel Sabitzer verzieht nach seinem 2:0 keine Miene. imago

Sturmspitze Davie Selke enttäuschte in vorderster Front, der Ex-Bremer rieb sich zwar auf, ihm fehlte aber die Durchschlagskraft. Zumindest Forsberg und Marcel Sabitzer, die in Ko-Produktion das vorentscheidende 2:0 besorgten, setzten noch ein offensives Ausrufezeichen. "Wir harmonieren vorne immer besser. Das kommt mir natürlich auch zugute", sagte Sabitzer anschließend. Das war es dann aber auch an zwingender Torgefahr, trotz 19 Versuchen verpasste es die Rangnick-Elf bereits zum elften Mal im zwölften Ligaspiel mehr als zwei Treffer zu erzielen.

Rangnick: "Vor vier Wochen hätten wir das Unentschieden kassiert"

Und das muss sich die hoch dekorierte Angriffsabteilung um Selke, Forsberg, Sabitzer und den eingewechselten Yussuf Poulsen eben auch auf die Fahne schreiben. Rangnick konnte sich kurzfristig darüber hinwegtrösten, indem er auf die historische Serie verwies. "Wir haben schon besser gespielt als heute, aber vor vier Wochen hätten wir wohl noch das Unentschieden kassiert." Denn: Es war der dritte Leipziger Dreier hintereinander, das hatte RB im Unterhaus noch nie geschafft. "Das zeigt schon, dass wir uns in den letzten Wochen in die richtige Richtung entwickelt haben", so Rangnick.

Das zeigt schon, dass wir uns in die richtige Richtung entwickelt haben.

RB-Coach Ralf Rangnick gefällt zumindest das große Ganze

Gleichzeitig feierte die Mannschaft um Kapitän Kaiser, der nach seiner Vertragsverlängerung bis 2018 ein gutes Spiel machte, den 150. Pflichtspielsieg der jungen Vereinsgeschichte. Damit aber nicht genug der positiven Schlagzeilen: Durch das 2:1 gegen schwache Düsseldorfer baute RB die Serie auf acht ungeschlagene Spiele aus - neuer Klubrekord. Mit Rang zwei ist Leipzig klar auf Aufstiegskurs und jagt Spitzenreiter Freiburg. "Der Tabellenplatz entspricht unserem aktuellen Leistungsstand", erklärte Verteidiger Marvin Compper. Damit ist nicht nur leistungstechnisch noch Luft nach oben.

msc