In Liga drei hatte RB 3500 Dauerkarten abgesetzt, eine Klasse darüber könnte die 10 000er Grenze fallen. RB-Kapitän Daniel Frahn: "Ich habe immer gesagt, dass Leipzig ein schlafender Riese ist." Jetzt hat er ausgeschlafen, der Riese.
Weil die Leipziger Untergebenen von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz eine ungewöhnlich gute Perspektive haben, sind auch die Sportartikel-Hersteller hellhörig geworden. Folge harter Verhandlungen: Red Bull hat den langjährigen Vertrag mit Ausrüster Adidas nicht verlängert, paart sich ab 1. Juli mit dem US-Riesen Nike. Dieser wird für einen Zehnjahresvertrag zur Ader gelassen. Adidas war zum Nulltarif aktiv, lieferte lediglich die Ausrüstung.
Nike ist nach dem "Lion’s Coach L Supreme" der zweite Neuzugang der Rasenballer. Der neue Mannschaftsbus kostet über 250 000 Euro, bietet alles, was geht: Freiheit für die edlen Fußballer-Beinchen, 1a-Bordküche, High-Speed-Internet und und und. Auf dieses Modell setzen auch Bayern München und Borussia Dortmund.
Die Kaderplanung läuft
Weitere – leibhaftige – Neue kreisen über Leipzig. Einer ist schon gelandet. Stefan Hierländer, Mittelfeldmann von Red Bull Salzburg, wechselt von der einen in die andere Betriebsmannschaft.
Doch damit nicht genug. Fußball-Boss Ralf Rangnick wird weitere fünf bis sechs Neue präsentieren. "Gute Transfers dauern", lässt sich der allmächtige Sportdirektor nicht in die Karten schauen. Die gehandelten Namen korrespondieren mit den RB-Ansprüchen. So soll Kameruns WM-Star Eric Maxim Choupo-Moting (Vertrag in Mainz läuft aus) intern diskutiert worden sein. Salzburgs Topmann Kevin Kampl ist dagegen erst dann Thema, wenn RB Bundesliga spielt.
Der Leipziger Aufschwung hat Gewinner und Verlierer. Siehe die Schlacht ums kalte und warme Buffet in der Red-Bull-Arena. Die langjährigen Caterer blicken mit der neuen Zweitligasaison in die Röhre, RB setzt nach einer Ausschreibung auf zwei neue Unternehmen. Die Revolution verspeist ihre Kinder.
Guido Schäfer