Kölns Trainer Friedhelm Funkel musste nach dem 1:1-Unentschieden in Braunschweig auf seinen Stammtorwart Alexander Bade wegen eines Muskelfaserrisses verzichten. In der Defensive rückte Markus Happe für den nach einer Grippe geschwächten Sichone ins Team. Ansonsten vertraute der Coach auf seine Elf vom letzten Spiel.
Der 1. FC Union Berlin trat mit zwei Veränderungen im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Greuther Fürth ( 2:2 ) die Partie an. Für den jungen Heiner Backhaus spielte Steffen Menze und Trainer Wassilev gab Kostadin Vidolov den Vorzug vor Cristian Fiel.
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Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. Nach neun Minuten lag der 1. FC Köln mit 3:0 in Führung und spielte die Eisernen in dieser Anfangsphase schwindlig. Ausschlag gebend war wohl der taktische Schachzug von Funkel, Abwehrchef Cichon in den Anfangsminuten den offensiven Part von Lottner spielen zu lassen, was die Berliner Mannschaft offensichtlich völlig verwirrte. So kam Cichon schon nach 46 Sekunden frei zum Schuss - Pech für Union, dass er den Ball zentimetergenau ins lange Eck hämmerte, so dass Unions Keeper Beuckert ohne Abwehrchance war. In der vierten Minute agierte Cichon als Initiator für Kringe, der sich zehn Meter vor dem Union-Tor die Ecke aussuchen konnte. Fast identisch fiel das 3:0. Kringe spielte am Strafraum Doppelpass mit Kioyo und wieder konnte der Neuzugang aus Dortmund Beuckert nach der Ecke fragen.
Köln schaltete in den ersten 45 Minuten kaum zurück und hätte gegen die wahrlich desolaten Berliner zur Halbzeit auch noch deutlich höher führen können als 4:0, doch Beuckert zeigte zwei Mal gegen Springer und Kioyo in Eins-gegen-Eins-Situation sein Können. Den letzten Kölner Treffer in Halbzeit eins markierte Lottner, nachdem dessen harmlose Freistoßflanke durch die Arme Beuckerts glitt. Es war eine symptomatische Szene für den Auftritt der Wassilev-Elf.
In der Pause reagierte der bulgarische Trainer und nahm Sandmann für Fiel aus dem Spiel und überraschenderweise auch Torwart Beuckert, der durch Wulnikowski ersetzt wurde. Nach zwei sicher heruntergepflückten Flankenbällen musste auch Wulnikowski das erste Mal den Ball aus dem Netz holen. Lottner, auf links völlig ungedeckt, spielte einen simplen Querpass durch den Strafraum der Hauptstädter und Scherz brauchte das Leder nur noch über die Linie zum 5:0 einzuschieben. Beim 6:0 war Wulnikowski nicht schuldlos, denn bei Lottners Freistoß aus 22 Metern postierte er zunächst die Mauer falsch und boxte sich dann auch noch das Leder selbst ins Netz. Den Schlusspunkt setzte Markus Kurth, der eine schöne Dworrak-Flanke zum 7:0 einnickte. Es war das erste Stürmertor an diesem torreichen Abend im RheinEnergie-Stadion.
Der 1. FC Köln schoss sich mit einer fulminanten Leistung auf Rang zwei. Berlin wurde in den neun Anfangsminuten mit drei Toren schon auf die Verliererstraße geschickt und anschließend regelrecht zerlegt.