PSG-Coach Thomas Tuchel nahm nach dem knappen 1:0-Sieg über Racing Straßburg fünf Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Diallo, Choupo-Moting, Kurzawa (alle Bank), Neymar (gesperrt) und Dagba (nicht im Kader) wurden von Kimpembe, Marquinhos, Juan Bernat, Meunier und Icardi vertreten.
Reals Trainer Zinedine Zidane wechselte nach dem ebenfalls engen 3:2-Heimerfolg gegen UD Levante viermal Personal: Ramos (gesperrt), Marcelo (Halswirbelverstauchung), Vazquez und Vinicius (beide Bank) machten Platz für Militao, Mendy, Bale und Hazard.
Kein Neymar, kein Mbappé, kein Cavani - kein Problem! Die Hausherren begannen fulminant und voller Selbstbewusstsein. Früh wurde Real unter Druck gesetzt, Kroos klärte in höchster Not vor Gueye (2.). Die Blancos überstanden die Anfangsminuten schadlos, es gelang dem Rekordchampion im eigenen Spiel nach vorne aber kaum etwas Handfestes. Wenn doch, war Bale beteiligt - seine scharfe Hereingabe landete bei Ex-Kollege Navas (8.). Nach schönem Doppelpass von Bernat und Icardi - Madrid durchweg zu weit von den Gegenspielern entfernt - besorgte di Maria am Fünfer mit einem Schuss ins kurze Eck das 1:0 (14.).
Bales Tor zurückgenommen
Reals 100-Millionen-Mann Hazard verpasste aus 18 Metern die schnelle Antwort (16.), insgesamt blieb Paris aber agiler, eingespielter und gefährlicher. Nachdem Bale einen direkten Freistoß aufs Tordach setzte, besorgte der omnipräsente di Maria mit einem platzierten Schuss von der Strafraumkante das 2:0 (33.). Bale antwortete zwei Zeigerumdrehungen später mit dem vermeintlichen Anschlusstreffer - der wegen minimalen Handspiels bei der Ballmitnahme zu Recht zurückgenommen wurde. Der Waliser näherte sich weitere Male an (38., 45.+1), von Benzema, James oder Hazard kam viel zu wenig.
Nach Wiederbeginn, auch wenn sich die Gäste mühten, änderte sich kaum etwas am Gesamtbild des ersten Durchgangs. PSG ließ es sogar etwas ruhiger angehen und die Königlichen kommen, was diesen augenscheinlich herzlich wenig brachte. Nun tauchte auch Bale ab - und hinten brannte es erneut lichterloh, als die Tuchel-Elf plötzlich wieder Feuer fing: Verratti spielte di Maria frei, der alleine vor Courtois über den Kasten lupfte (60.). Eine Minute später parierte der Belgier gegen Sarabia aus acht Metern stark - wieder nur eine Minute darauf entschärfte Courtois einen gefährlichen di-Maria-Querpass in letzter Sekunde.
Benzemas Tor zählt auch nicht - Jovic ohne Wirkung
Auch Zidanes später Doppelwechsel - Vazquez und Jovic für James und Hazard - erzielte keinerlei Wirkung. Stattdessen trat Benzema, Leistungsträger vergangener Wochen, kurzzeitig in den Vordergrund: Sein Tor aus spitzem Winkel zählte wegen einer Abseitsstellung von Vazquez nicht (76.), ein Kopfball des Franzosen verpasste das lange Eck knapp (79.). Es war die letzte Auffälligkeit ideenloser Königlicher - die sich in der Nachspielzeit nochmals herspielen ließen: Juan Bernat und Meunier konterten Real nach Strich und Faden aus, Letzterer traf ins leere Tor zum verdienten 3:0-Endstand (90.+1).
Für die Franzosen geht es am Sonntag (21 Uhr) in Lyon weiter, Real ist zur gleichen Zeit in Sevilla gefordert.