Sandhausens Trainer Uwe Koschinat baute seine Mannschaft nach dem 1:5 in Stuttgart zweimal verletzungsbedingt um: Verlaat und Frey begannen für Zhirov (Schlag aufs Knie) und Taffertshofer (eingeklemmter Nerv), die beide erst gar nicht im Kader standen. Kurz vor Anpfiff folgte außerdem der nächste Dämpfer: Top-Torjäger Behrens (12 Treffer) brach das Aufwärmen verletzungsbedingt ab, für ihn rückte Bouhaddouz in die erste Elf.
Dresdens Coach Markus Kauczinski setzte im Vergleich zum 0:2 in Kiel auf Nikolaou, Hartmann, Terrazzino und den 18-jährigen Königsdörffer, die Jannik Müller (Gelb-Rot-Sperre), Petrak (Gelbsperre), Husbauer und Horvath (beide auf der Bank) ersetzten.
Löwe rettet auf der Linie
Die Partie begann äußerst verhalten, die besseren Offensivszenen hatte im kompletten ersten Abschnitt aber der SVS. Nach zehn Minuten verpasste Biada aus spitzem Winkel das 1:0. Kurz darauf musste die SGD zweimal die Luft anhalten: Zuerst schlug Scheu in aussichtsreicher Position über den Ball und Bouhaddouz schlenzte vorbei, dann rettete Löwe beim anschließenden Eckball gegen Kisters Kopfball auf der Linie (17., 18.).
Klingenburg ist zu überrascht
Die einzige Dresdner Chance im ersten Spielabschnitt basierte auf einem Zufall: Nach einer Ecke von rechts rutschte die Kugel zum völlig überraschten Klingenburg durch, der unverhofft zum 1:0 hätte einköpfen können - sein unkontrollierter Kopfball ging aber rechts vorbei (38.). So ging die insgesamt zähe Partie ohne Tore in die Pause.
SGD-Assistent Scholz sieht Gelb
2. Bundesliga, der 33. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel gingen es beide Teams gemächlich an. Mehr Temperatur hatte da schon Dresdens Co-Trainer Heiko Scholz an der Seitenlinie, der für einen zu heftigen Protest von Schiedsrichter Robert Kempter mit der Gelben Karte bedacht wurde (52.). In der Folge versuchten beide Cheftrainer, das Spiel mit Impulsen von außen zu beleben, doch auch die Joker brachten kaum neue Ideen ein.
Der schnelle Abschluss von Makienok nach katastrophalem Fehlpass von Kister war noch eines der Highlights (66.). Doch bei Dresden wuchs so langsam der Frust, der sich bei Löwe schließlich entlud. Nach einem leichten Check von SVS-Joker Pena Zauner ließ sich Dresdens Linksverteidiger zu einer Tätlichkeit hinreißen, die Referee Kempter mit der Roten Karte bestrafen musste (72.).
Trotz Unterzahl bewies Dresden Moral und drängte den Gegner tief in dessen Hälfte. Sandhausen kam kaum noch zu Entlastungsangriffen, allerdings fehlte bei der SGD auch die nötige Dynamik und Durchschlagskraft. Stattdessen hatte Diekmeier bei einem Konter die große Chance auf das 1:0 und sein erst zweites Profitor - die Kugel rauschte aber am linken Pfosten vorbei (84.).
Zengas Blitz-Platzverweis
In den Schlusssekunden überschlugen sich plötzlich die Ereignisse: SVS-Joker Zenga sah binnen Sekunden für ein Foul und anschließendes Meckern Gelb-Rot (89.), dann erzielte Dynamo-Routinier Hartmann nach sehenswerter Kombination das vermeintlich erlösende 1:0 (90.). Aus Karlsruhe kam allerdings fast zeitgleich die Nachricht, dass der KSC nach 0:3-Rückstand ausgleichen konnte. Dadurch hat Dynamo nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt, da die Konkurrenz aus Baden vor dem letzten Spieltag drei Punkte und 14 Tore Vorsprung hat.
An jenem letzten für beide Teams wohl bedeutungslosen Spieltag (28. Juni, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) tritt Sandhausen beim Hamburger SV an, Dresden empfängt den VfL Osnabrück.