Fürths Trainer Stefan Leitl veränderte seine Startelf nach dem vierten sieglosen Spiel in Folge, dem 1:1 beim SV Darmstadt 98, auf zwei Positionen: Hrgota und Meyerhöfer erhielten den Vorzug vor Sarpei und Sauer (beide Bank).
Sandhausens Coach Uwe Koschinat musste seine Aufstellung nach zwei Siegen in Serie umbauen und brachte nach dem 3:1 gegen Hannover 96 Taffertshofer für Scheu (5. Gelbe).
Behrens trifft eiskalt vom Punkt
Die Spielvereinigung formierte sich in einer 4-3-3-Grundordnung, während der SVS gegen den Ball in einem 5-2-1-2- und in Ballbesitz in einem 3-4-1-2-System agierte. Beide Teams liefen sich jeweils schon früh an und störten den gegnerischen Spielaufbau empfindlich. Auch war das Mittelfeld dicht besetzt und regelrecht abgeriegelt, sodass in der Anfangsphase keine strukturierten Angriffe zu Stande kamen.
Aus dem Nichts dann das 1:0 für die Gäste vom Hardtwald: Im Strafraum sprang ein abgefälschter Ball Raum an die Hand - Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zeigte auf den Punkt. Behrens trat zum Elfmeter an und versenkte das Spielgerät eiskalt mit einem Schuss ins rechte Eck (15.). Die Führung spielte dem SVS voll in die Karten: Hinten stand Sandhausen kompakt und sicher und brachte den Fürther Spielaufbau mit frühem Pressing zum Erliegen. Die einzig nennenswerte Chance verzeichnete Leweling nach einem Dribbling-Solo (17.). Mehr sprang für die spielerisch enttäuschenden Franken nicht heraus. Die Offensivwaffen Keita-Ruel und Hrgota waren nahezu komplett aus dem Spiel genommen.
Fürth reklamiert - Biada erhöht
Stattdessen erhöhten die Kurpfälzer kurz vor der Pause: Caligiuri schlug vor dem Strafraum eine Kerze. Der SVS blieb gierig auf die Kugel, Diekmeier steckte für Biada durch, der Caligiuri wie eine Slalomstange stehen ließ und zum 2:0 traf (39.). Doch damit nicht genug: Nachdem Raum in den Strafraum eindrang und nach einem Kontakt am Fuß einen Elfmeter forderte - aus Köln kam kein Signal -, konterte Sandhausen vielversprechend, doch Frey schoss frei vor Burchert am Tor vorbei (45.+1).
Lange Leerlauf, dann macht es Keita-Ruel wieder spannend
Der 30. Spieltag
Mit Wiederbeginn brachte Leitl Tillman als frische Offensivkraft. Wirklich schwungvoller wurde der Auftritt der SpVgg aber nicht. Es fehlte an Kreativität, Schwung und Ideen. Gegen kompakte und gut geordnete Sandhäuser kam Fürth lediglich zu ungefährlichen Fernschüssen. Aktiver blieb der SVS, der sich nicht nur aufs Kontern beschränkte, sondern immer wieder mit Vorstößen und vielen Flankenbällen gegen eine wackelige Kleeblatt-Hintermannschaft entlastete.
Erst nach 70 Minuten keimte noch einmal Hoffnung für Fürth auf: Meyerhöfer flankte von rechts vors Tor, wo sich Keita-Ruel in die Luft stemmte und per Kopf auf 1:2 verkürzte (71.). Fortan witterten die Weiß-Grünen noch einmal ihre Chance und erhöhten kurzfristig die Schlagzahl. Der SVS aber schaffte es schon bald, den Druck vom Kessel zu nehmen und verteidigte den Vorsprung über die Zeit.
SVS schreibt Geschichte - SpVgg in der Krise
Der SVS gewann damit erstmals in Fürth, feierte den dritten Sieg in Serie und ist seit vier Spielen unbesiegt (3/1/0). Die Spielvereinigung konnte seit dem Re-Start dagegen kein einziges Spiel gewinnen (0/2/2).
Fürth tritt zunächst unter der Woche (Dienstag, 20.30 Uhr) im Nachholspiel bei Dynamo Dresden an, ehe es am Samstag (13 Uhr) in Nürnberg zum Frankenderby kommt. Sandhausen empfängt am Freitag (18.30 Uhr) Tabellenführer Arminia Bielefeld.