Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus sorgte für ein lang erwartetes Comeback: Voglsammer stand erstmals seit seinem im Januar erlittenen Mittelfußbruch wieder in der Startformation und verdrängte Soukou auf die Bank. Die beiden weiteren Veränderungen nach dem 0:0 in Sandhausen: Im Mittelfeld spielte Seufert anstelle von Yabo, links hinten wurde Hartherz durch Lucoqui ersetzt, der sein Startelfdebüt in dieser Saison feierte. Zuvor war er in der gesamten Spielzeit auf nur zwei Einsatzminuten gekommen.
Dynamo-Coach Markus Kauczinski setzte das altbekannte Wechselspiel der für Dresden enorm eng getakteten Wochen fort und veränderte die Startelf von der 0:1-Niederlage gegen den HSV auf sechs Positionen: Für Löwe, Kreuzer, Ebert, Horvath, Königsdörffer (alle Bank) und Makienok (Sprunggelenksprobleme) begannen Hamalainen, Wahlqvist, Petrak, Terrazzino, Jeremejeff und Husbauer (erster Startelf-Einsatz seit der Corona-Pause).
Mit viel Gefühl zur Führung: Clauss macht's ganz fein
Der Tabellenletzte versteckte sich beim Spitzenreiter keineswegs und versuchte von Beginn an, mitzuspielen, wurde aber früh von einem absoluten Traumtor erwischt: Clauss nahm einen herrlichen Pass von Hartel vor dem Strafraum technisch anspruchsvoll mit rechts aus der Luft und lupfte die Kugel dann mit links über Broll hinweg ins lange Eck - 1:0 für Bielefeld (10.).
Allerdings blieb Dresden trotz des Rückschlags gut in der Partie, gestaltete das Spiel ausgeglichen und hatte gute Möglichkeiten auf den Ausgleich: Schmidt platzierte den Ball nach einer Freistoßvariante freistehend in die Arme von Ortega (23.), Wahlqvist konnte den einschussbereiten Schmidt nicht einsetzen (32.). Insgesamt hatte Bielefeld dennoch mehr vom Spiel, allerdings tat sich die Arminia vor allem im letzten Drittel ziemlich schwer. Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurde es wieder gefährlich vor Broll: Ein Schlenzer von Voglsammer flog knapp rechts (40.), ein Kopfball von Klos nach Hartel-Ecke knapp links vorbei (44.).
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Erst Voglsammer, dann Klos: Arminia-Doppelschlag macht alles klar
Torschütze Clauss indessen lief nach einem selbst begangenen Foul Mitte des ersten Durchgangs lange unrund. Der Franzose versuchte es zum Wiederbeginn nochmal, stellte dann aber sehr schnell fest: Es geht nicht weiter, Soukou kam für ihn (48.). Am Geschehen auf dem Platz änderte sich aber nicht viel: Dresden stand ziemlich hoch und agierte weitgehend auf Augenhöhe mit den Bielefeldern, entwickelte nach vorne aber keine Durchschlagskraft.
Stattdessen schlug das wiedervereinte Torjäger-Duo der Bielefelder zu: Zunächst schaltete Voglsammer nach einem gewonnenen Kopfballduell von Seufert schneller als Ehlers, kam so in Schussposition und traf humorlos ins linke Eck (62.); kurze Zeit später setzte Klos nach einer Soukou-Hereingabe seine Physis ein, hielt sich so Ehlers vom Leib und verschaffte sich den Platz, den er brauchte, um den Ball an Broll vorbei zu befördern (65.) - ein Doppelschlag des Spitzenreiters zum 3:0. Und es hätte sogar ein Dreifachschlag werden können, Seuferts abgefälschter Schuss flog nur knapp rechts vorbei (67.).
Soukou setzt den Schlusspunkt
Die Dresdner kamen kurz darauf durch Schmidt zwar zu ihrer besten Chance im Spiel (70.), doch der lange vorhandene Widerstand der Sachsen war nun gebrochen. Der lange kaum sichtbare Qualitätsunterschied wurde nun deutlich - und Bielefeld legte noch einen drauf: Soukou schnappte sich den Ball im Mittelfeld, marschierte durch die gesamte Dresdner Hälfte und markierte den 4:0-Endstand (87.).
Bielefeld ist damit so gut wie aufgestiegen, nur mathematisch kann die Arminia noch abgefangen werden. Bereits am Dienstag kann auch diese theoretische Chance verschwinden, wenn Hamburg gegen Osnabrück nicht gewinnt. Dresden hingegen ist nach den Siegen von Wiesbaden und Karlsruhe am Wochenende der klare Verlierer im Tabellenkeller und muss sich nun strecken, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben.
Grundvoraussetzung ist wohl ein Sieg bei Holstein Kiel am Donnerstag (18.30 Uhr), Bielefeld empfängt zwei Stunden später Darmstadt 98.