Darmstadts Coach Dimitrios Grammozis tauschte im Vergleich zum 1:1 in Kiel lediglich einmal Personal aus: Stark spielte für Paik.
Osnabrücks Trainer Daniel Thioune wechselte nach dem 1:3 gegen Sandhausen dreimal: Der gesperrte Kühn wurde von Körber im Tor ersetzt, außerdem begannen Girth und Taffertshofer für Trapp und Henning.
Das Spiel war noch keine 60 Sekunden alt, da musste Schuhen im Tor der Darmstädter bereits das erste Mal eingreifen: Alvarez zog aus 30 Metern ab und zwang den Schlussmann der Lilien zur ersten Parade. Es entwickelte sich eine schwungvolle Anfangsviertelstunde mit Chancen auf beiden Seiten. Die größte Gelegenheit gehörte Kempe, der mit dem Außenrist nur knapp über das VfL-Tor schoss (12.). Drei Minuten später prüfte Mehlem Körber nach einer guten Einzelaktion.
Dursun handlungsschnell - Alvarez eiskalt
Das Spielniveau sackte danach etwas ab. Es gab viele kleine Unterbrechungen, weil beide Mannschaften um jeden Zentimeter Rasen kämpften und so hatte der Unparteiische Lasse Koslowski aus Berlin alle Hände voll zu tun. Allein im ersten Durchgang gab es vier Gelbe Karten. In der 34. Minute durften die Fans der Heimelf jubeln: Palsson setzte gut nach und bediente Dursun, der trocken aus zwölf Metern vollstreckte.
Die Freude wehrte jedoch nicht lange: In der 42. Minute verschätzte sich der bereits verwarnte Herrmann bei einem Diagonalball und holte Agu im Strafraum robust von den Beinen. Der Unparteiische Lasse Koslowski zeigte auf den Punkt, beließ es jedoch bei einer Ermahnung für die Darmstädter (42.). Alvarez blieb eiskalt und schob sicher zum Ausgleich ein (43.). Mit dem 1:1 ging es in die Pause.
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Blacha fliegt - Girth trifft
Nach dem Seitenwechsel reagierte Grammozis und nahm den stark Gelb-Rot gefährdeten Herrmann vom Feld. Die Lilien kamen deutlich besser aus der Pause und erzeugten in den ersten zehn Minuten eine Druckphase, ohne klar zum Abschluss zu kommen. Gerade als sich die Gäste wieder etwas befreien konnten und zu guten Möglichkeiten durch Blacha (61.) und van Aken (62.) kamen, schwächt sich der VfL selbst: Blacha riss Platte zu Boden und kassierte die Gelb-Rote Karte (64.).
Der Druck der Hausherren wurde immer größer und der VfL konnte sich bei Torhüter Körber bedanken, nicht in Rückstand zu geraten. In der 69. Minute parierte der Schlussmann stark gegen Platte. Trotz nummerischen Unterlegenheit kamen die Gäste zum Führungstreffer: Der eingewechselte Heider durfte unbedrängt flanken und Girth hatte aus kurzer Distanz keine Probleme, den Ball über die Linie zu drücken (78.)
Platte antwortet
Nach dem Rückstand rannten die Lilien immer wieder an und betrieben einen enormen Aufwand, um die drohende Niederlage zu verhindern. Der verdiente Ausgleich fiel auf kuriose Art und Weise: Nach einer scharfen Hereingabe von Mehlem, wurde Plattes Schuss so abgefälscht, dass der Ball über den machtlosen Körber hinweg ins Tor flog (84.). Die Hausherren versuchten danach alles um die Partie zu gewinnen, allerdings hielt das Abwehrbollwerk der Gäste bis zum Schlusspfiff. Mit dem Unentschieden kann der VfL deutlich besser leben, als die Hausherren. Darmstadt verpasste es, sich im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen.
Darmstadt gastiert am Freitag (18.30 Uhr) bei Dynamo Dresden. Für Osnabrück geht es am Samstag (13 Uhr) gegen Nürnberg weiter.