Hannovers Coach Mirko Slomka nahm im Vergleich zum jüngsten 2:1 in Kiel nur eine Änderung an seiner Anfangsformation vor: Anton ersetzte im Abwehrzentrum Felipe, der mit einer Oberschenkelverletzung passen musste.
Nürnbergs Trainer Damir Canadi tauschte nach dem 1:1 gegen Karlsruhe zweimal: Mühl und Kerk nahmen auf der Bank Platz, für sie spielten Sörensen und Margreitter im Abwehrzentrum - und Margreitter war es auch, der die Partie nach gut 120 Sekunden eröffnete: Geis trat einen Freistoß aus dem zentralen Mittelfeld an den Fünfmeterraum, Frey legte per Kopf quer, und am zweiten Pfosten nickte der Innenverteidiger ein - 0:1 (3.).
Hannover hat drei Viertel Ballbesitz
Es war der erste Nürnberger Torschuss, zwei weitere sollten in den ersten 45 Minuten folgen, auch diese waren von Erfolg gekrönt. Zunächst aber übernahm Hannover die Spielkontrolle, hatte rund drei Viertel Ballbesitz, tat sich aber schwer, Möglichkeiten herauszuarbeiten. Bei den wenigen Chancen - etwa durch Ducksch (13.) und Teuchert (19.) - wurde der Ball in höchster Not noch abgefälscht.
Effektiver war der Club: Bei einem Konter trieb Hack den Ball nach vorne und verlängerte kurz darauf auch noch Handwerkers Flanke per Kopf, am Fünfmeterraum nickte Behrens ein - 0:2 (26.). Der FCN verteidigte voller Leidenschaft und Hingabe, selbst Hack und Dovedan, die offensiven Flügelspieler, fanden sich immer wieder am eigenen Strafraum wieder, hatten aber noch die Kraft für sporadische Gegenstöße. So fiel kurz vor der Pause das dritte Nürnberger Tor: Behrens schickte Hack auf die Reise, der Youngster ließ drei Hannoveraner am Strafraum aussteigen und schob flach ein (45.).
2. Bundesliga, 8. Spieltag
Slomka wechselt doppelt
Zur Pause nahm Slomka einen Doppelwechsel vor. Er schickte Muslija und Weydandt aufs Spielfeld und stellte auf ein 4-4-2 um, dennoch ging seiner Elf auch nach Wiederbeginn die offensive Wucht weitgehend ab. Nürnberg verteidigte nach wie vor umsichtig - und war dem vierten Tor nahe: Hacks Schuss wurde in höchster Not geblockt (52.), später verpasste Frey eine scharfe Handwerker-Flanke (64.).
Das Bemühen war 96 zwar nicht abzusprechen, doch je länger die zweite Hälfte dauerte, umso mehr machte sich Ratlosigkeit breit. Kurz vor dem Ende setzte Margreitter schließlich den Schlusspunkt: Nach einer Geis-Ecke kam der Abwehrmann zum Kopfball und nickte ein (83.). So durfte Hannover auch im vierten Heimspiel dieser Saison nicht jubeln (0/2/2), der FCN hingegen blieb zum fünften Mal nacheinander ungeschlagen (2/3/0).
Ob der Club diese Serie fortführen kann? Am Sonntag (13.30 Uhr) trifft Nürnberg auf St. Pauli. 96 empfängt bereits am Samstag (13 Uhr) Dynamo Dresden.