Hertha-Coach Bruno Labbadia nahm nach dem 3:0-Erfolg in Hoffenheim bei seiner Premiere mit den Berlinern für sein Heimdebüt eine Änderung vor: Darida (nach Gelb-Sperre) ersetzte Mittelstädt (Bank). Erstmals im Bundesliga-Kader der Hertha war Innenverteidiger Marton Dardai (18), Sohn des ehemaligen Hertha-Spielers und -Coaches Pal Dardai (44) und jüngerer Bruder von Teamkollege Palko Dardai (21). Die Abwehrspieler Stark (Adduktoren) und Rekik (Innenbanddehnung im Knie) hatten passen müssen.
Union-Trainer Urs Fischer veränderte im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den FC Bayern München, bei der er nach einem Trauerfall in der Familie nicht auf der Bank der Eisernen gesessen hatte, vier Änderungen vor: Statt Schlotterbeck (5. Gelbe Karte), Lenz, der das Mittwoch-Training hatte abbrechen müssen, sowie Subotic und Ujah (beide Bank) begannen Friedrich (nach Gelb-Sperre), Parensen, Reichel und Andersson.
Gikiewicz pariert gegen Lukebakio und Cunha
Beide Mannschaften starteten von Beginn an konzentriert in das Stadtduell. Taktische Disziplin auf beiden Seiten verhinderte über weite Strecken der ersten Hälfte Szenen in Tornähe. Mehr Spielanteile hatte dabei die Alte Dame, die allerdings nur selten ein Durchkommen durch die engmaschigen Abwehrreihen der Eisernen fand. Nur, wenn es einmal schnell ging, offenbarten sich seltene Lücken in der Defensive der Gäste: Erstmals passierte dies in der 18. Minute als Lukebakio nach einem Abschlag direkt steilgeschickt wurde, aber im Eins-gegen-eins an Gikiewicz scheiterte.
Bundesliga, 27. Spieltag
In der 27. Minute war es dann nach einer Balleroberung in der Hälfte von Union Cunha, der nach Hereingabe von Ibsevic aus kurzer Distanz artistisch mit dem Absatz am polnischen Keeper scheiterte. Die Gäste tauchten nur sehr selten im Hertha-Strafraum auf und blieben lange Zeit äußert harmlos. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff verzog Andrich mit einem direkten Freistoß aus halbrechter Position nur sehr knapp (44.). So ging es nach einer durchaus umkämpften ersten Hälfte mit kaum spielerischen Höhepunkten torlos in die Pause.
Ibisevic eröffnet den Torreigen - Union kalt erwischt
Schon kurz nach der Pause kam die Hertha der Führung sehr nahe. Lukebakio scheiterte erneut im Eins-gegen-eins an Gikiewicz, stand allerdings ohnehin knapp im Abseits (47.). Doch danach entschied die Hertha die Partie binnen zehn Minuten! Ibisevic veredelte einen gelungenen Angriff der Hausherren über der linke Seite über Darida und Plattenhardt mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:0 (51.). Fast vom Anstoß weg entwickelte sich dann ein Hertha-Konter, bei dem Lukebakio schließlich Gikiewicz überlief und ins leere Tor vollstreckte - Doppelschlag (52.).
Die Entscheidung fiel bereits in der 61. Minute: Cunha traf nach Ablage von Ibisevic, der damit an allen drei Treffern direkt beteiligt war, ins untere rechte Toreck. Gegenwehr von den Köpenickern, bei denen Fischer sein Wechselkontingent schon rund 20 Minuten vor Spielende erschöpfte, gab es in der Folge kaum mehr. Nach einem Eckball erzielte Boyata per Kopf schließlich in der 77. Minute den 4:0-Endstand. Für die Schlussminuten bescherte Labbadia schließlich noch dem 18-jährigen Deutsch-Serben Samardzic, der Skjelbred ersetzte (81.), sein Bundesliga-Debüt.
Bereits am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) geht es für Hertha im Rahmen einer englischen Woche in Leipzig weiter. Union empfängt zwei Stunden später den 1. FSV Mainz 05.