Düsseldorfs Coach Uwe Rösler, der als Nachfolger von Friedhelm Funkel bis dato keines seiner drei Pflichtspiele verloren hatte (zwei Remis in der Bundesliga, Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals) stellte im Vergleich zum jüngsten 1:1 in Wolfsburg auf drei Stellen um: Die beiden Abwehrmänner Jörgensen und Adams rückten genauso in die Startelf wie Stürmer Ampomah. Dafür wichen Hoffmann (5. Gelbe Karte), Suttner und auch Tekpetey (jeweils auf der Bank).
Gladbachs Trainer Marco Rose, der vergangene Woche aufgrund von Sturmtief "Sabine" das große Rhein-Derby gegen den 1. FC Köln nicht angehen konnte (Nachholtermin steht inzwischen fest), reagierte vor diesem kleinen Rhein-Derby bei Kellerkind Fortuna im Vergleich zum 2:2 in Leipzig nachdem die Partie gegen Köln abgesagt wurde mit zwei Veränderungen: Strobl und Kapitän Stindl durften anstelle von Kramer (Bank) und Plea (Rote Karte) beginnen.
Berisha mittendrin
Stindl und Hofmann agierten dabei übrigens als Zusatzstürmer etwas hinter Thuram an vorderster Front. Richtig viel Druck generierten die Fohlen in einer ruhigen Anfangsphase aber nicht. Erst in der 11. Minute wurde es gefährlich, als Zakaria am Fünfmeterraum Thuram fand - und dieser gerade noch von Ayhan geblockt wurde. Es folgte ein scharfer, aber auch zu zentraler Kopfball von Berisha, den Sommer mit einer guten Reaktion entschärfen konnte (15.).
Hofmann präzise
Diese Chance zeigte zudem auf, wie mutig die Fortunen hier an diesem Abend vor heimischer Kulisse auftraten und immer wieder nach Möglichkeiten fahndeten. So wie in der 22. Minute, als Angreifer Ampomah nach einer perfekten Brustvorlage von Berisha allerdings den Ball verfehlte und so den Konter der Gladbacher einläutete - und zugleich das 0:1. Denn Thuram nahm hierbei Tempo auf, hatte keinen Gegenspieler und steckte herrlich in den Lauf für Hofmann, der sofort flach ins linke untere Eck einschoss (22.)
Bundesliga, 22. Spieltag
Thommy will es, Thommy kriegt es
Niedergeschlagen präsentierten sich die Hausherren nach diesem Rückstand aber nicht, im Gegenteil. Schon in der 29. Minute gelang der verdiente Ausgleich, als Ayhan perfekt in den Strafraum zu Thommy flankte. Der Antreiber schüttelte seinen Bewacher Lainer gekonnt ab, setzte nach der starken Annahme gekonnt nach und schoss kurz vor dem herangrätschenden Strobl und halb im Fallen unhaltbar unter die Latte. Das war zugleich der Halbzeitstand, auch weil das mögliche 2:1 für Düsseldorf nach einem knappen Schlenzer von Hennings nicht glückte (34.) und das erzielte 2:1 für die Elf vom Niederrhein aufgrund einer richtig erkannten Abseitsstellung Hofmanns nicht zählte (38.).
Thuram beweist Auge
Nach Wiederbeginn stach Gladbach dann direkt mit einer wunderschönen Kombination zu: Neuhaus bediente den nicht im Abseits stehenden Thuram mit einem perfekten Schnittstellenpass, ehe der Querpass für den freien Stindl folgte. Der Kapitän musste nur noch zum 2:1 einschieben und erzielte damit erst sein zweites Saisontor (51.). Fünf Minuten später hätten sowohl der bärenstark am Ball agierende Neuhaus als auch Thuram auf 3:1 stellen müssen. Außerdem ließen die Gäste noch etliche Konter aus.
Hennings verzieht, Stindl und Neuhaus vollenden
Von F95 kam indes lange Zeit wenig, erst Hennings näherte sich mal wieder mit einem satten Pfund an (73.). Ein klein wenig tat sich in den Folgeminuten der Eindruck auf, die Fortuna kriege wieder mehr Spielanteile - bis Stindl alles klar machte: Der Kapitän vollendete den nächsten tollen Angriff der Fohlen nach Vorlage von Zakaria zum 3:1 (77.). Weil kurz darauf auch noch der elegant am Ball agierende Neuhaus mit etwas Glück (Mithilfe von "Zanka" Jörgensen) auf 4:1 stellte (82.), fiel die Führung sicherlich zu hoch aus. Am verdienten Sieg der Borussen bestand jedoch keinen Zweifel - trotz einer guten ersten Hälfte von F95.
Düsseldorf, das trotz einer starken ersten Hälfte am Ende sicherlich mit ein, zwei Toren zu viel unter die Räder gekommen ist und somit weiterhin im Abstiegskampf steckt (erste Niederlage unter Trainer Rösler), gastiert als nächstes in Freiburg am Samstag (15.30 Uhr). Für das sowohl im DFB-Pokal als auch in der Europa League nicht mehr vertretene Gladbach geht es zeitgleich gegen die TSG 1899 Hoffenheim weiter - und weiterhin ist vieles möglich Richtung Meisterschaft sowie Champions-League-Ränge.