Paderborns Coach Steffen Baumgart nahm nach dem 2:3 gegen die Bayern einen Torwartwechsel vor und vertraute auf Zingerle anstelle von Huth. Davor durften Schonlau und Pröger für Hünemeier und Antwi-Adjei ran.
Der wegen einer Gelb-Roten Karte nicht auf der Bank sitzende Sandro Schwarz - der Mainzer Coach wurde von Co-Trainer Moritz Lichte vertreten - nominierte nach dem 0:1 gegen Wolfsburg mit Öztunali und Oinsiwo für Pierre-Gabriel und Szalai zwei Neue in seine Startelf.
Die ersten Minuten gehörten dem Aufsteiger, Niakhaté fälschte Oliveira Souzas gefährlichen Distanzschuss zur Ecke ab (5.).
Dräger patzt hinten und bereitet vorne vor
Dann aber patzte Dräger und verlor den Ball an Öztunali. Nach dessen feinem Heber über Schonlau hinweg vollendete Quaison durch Zingerles Beine zur Führung (8.). Die 05er liefen den Gegner früh an, und fast resultierte daraus der Doppelschlag: Onisiwo legte sich den Ball aber nach erfolgreichem Solo zu weit vor (10.).
Dräger machte seinen Fauxpas bald wieder gut. Der Verteidiger stürmte halbrechts nach vorne an drei Mainzern vorbei und steckte durch auf Zolinski, der sich bei der Ballannahme drehte und mit links flach ins linke Eck einschoss (14.).
Brosinski zum 2:1 und dann Mainzer Chancenwucher
Die Baumgart-Schützlinge erarbeiteten sich in der Folge ein Übergewicht und ein Chancenplus (Michel, 29., Oliveira Souza, 31.), richtig zwingend wurden die Gastgeber aber nicht. Ein unglücklich geführter Zweikampf von Collins - der Verteidiger zog Öztunali im Strafraum die Füße weg - mündete in die erneute Führung des FSV. Brosinski verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (32.).
Bis auf einen Freistoß in aussichtsreicher Position (Oliveira Souza, 36.) kam Paderborn bis zur Pause nicht mehr vielversprechend vor das Gästetor. Dafür stand Mainz auf der anderen Seite mehrmals dicht vor dem dritten Treffer. Doch weder Onisiwo (42.) noch Kunde (43.) und auch nicht Quaison (44., 45.+2) wussten teilweise dicke Chancen zu nutzen. Es ging mit 2:1 in die Kabine.
Bundesliga, 7. Spieltag
Ohne personelle Veränderungen ging es nach Wiederanpfiff weiter. Die Mainzer Taktik, den SCP schon in der gegnerischen Hälfte anzulaufen, setzte den Hausherren weiter zu - den 07ern gelang kaum ein geordneter Aufbau und lange Bälle wurden meist zur Beute der meist stabilen Gäste-Defensive. Nur Oliveira Souza bedrohte zunächst Zentners Tor für den bemühten, aber doch recht einfallslosen Aufsteiger (55.).
Auch wenn die Ostwestfalen mehr Ballbesitz hatten, der zweikampfstärkere FSV hatte das Geschehen im Griff: Onisiwo (59.) und Fernandes (60.) näherten sich dem 3:1 an.
Baumgart reagierte mit einem Doppelwechsel, Ritter und Shelton ersetzten Gjasula und Michel (64.). Die nächste Möglichkeit gab es aber wieder für Mainz, Kilian fälschte Quaisons Schuss nach dessen technisch feiner Ballannahme zur Ecke ab (68.).
Collins scheitert an Zentner
So blieb die Baumgart-Elf im Spiel. Zwar fehlte es an der echten Idee, immerhin brachte aber Ritter für den insgesamt zu umständlich agierenden SCP etwas Schwung (71., 74.). Und fast wären die Bemühungen auch belohnt worden, als Brosinski bei Drägers Flanke ein Handspiel unterlief - Elfmeter. Collins übernahm die Verantwortung, scheiterte aber an Zentner, der den Ball aus dem linken Eck fischte (79.).
Mehr kam dann aber nicht mehr von Paderborn, vielmehr vergab Joker Burkardt auf der anderen Seite frei vor dem Tor kläglich das 3:1 (90.). Am Ende war's egal, Mainz schaffte den Befreiungsschlag.
Paderborn gastiert nach der Länderspielpause am Sonntag, den 20. Oktober um 15.30 Uhr in Köln. Für Mainz geht es tags zuvor um 15.30 Uhr in Düsseldorf weiter.