Freiburgs Coach Christian Streich nominierte nach dem 2:1-Sieg in Düsseldorf zwei neue Spieler: Für Lienhart (nicht im Kader) und Petersen (Bank) starteten Kübler (Startelfdebüt in der Saison) und Waldschmidt, der in der Vorwoche den Siegtreffer erzielt hatte.
Dortmunds Trainer Lucien Favre tauschte nach dem 2:0-Sieg in der Champions League bei Slavia Prag ebenfalls auf zwei Positionen: Für Brandt und Sancho (beide Bank) begannen Götze und Hazard. Damit begann Hakimi nach seiner Gala wieder auf dem offensiven Flügel.
Waldschmidt vergibt frei vor Bürki
Im ersten Durchgang hatte die Partie den typischen Charakter eines Außenseiter-Favoriten-Spiels. Der BVB agierte klar dominant mit 74 Prozent Ballbesitz und suchte geduldig nach einer Lücke im dichten Defensivverbund der Breisgauer. Die versuchten ihrerseits nach Ballgewinnen schnell umzuschalten und per Konter zum Erfolg zu kommen.
Dabei gingen beide Taktiken nur halb auf, weil sowohl die Freiburger als auch die Dortmunder Hintermannschaft aufmerksam waren und wenig zuließen. Nach einer ereignisarmen Anfangsphase waren es die Badener, die die ersten Akzente vor dem Kasten setzten. Nach einem langen Pass von Günter steuerte Waldschmidt alleine auf Bürki zu, schoss aber knapp über das Tor (17.).
Witsel trifft sehenswert
Kurz darauf nutzte der BVB eine seiner neun Ecken bis zum Pausenpfiff zur Führung: Hazard flankte auf den zweiten Pfosten, wo Witsel frei abschließen konnte, weil Delaney ihm den Weg klug freiblockte. Der Volleyschuss des Belgiers flog sehenswert ins linke Eck - es war der erste gefährliche Abschluss der Borussen (20.).
Anschließend veränderte sich nicht viel am Spiel, denn die Rollenverteilung blieb gleich. Doch fortan war das Freiburger Angriffsspiel zielgerichteter: Nach artistischer Ablage von Höler schoss Günter hauchzart am Dortmunder Kasten vorbei (25.), dann köpfte auf der Gegenseite Brandt freistehend über das Tor (34.), ehe Waldschmidt nach Hakimi-Leichtfertigkeit aus vielversprechender Position zu ungenau zielte (40.). Fast mit dem Pausenpfiff hatte auch der BVB seine dritte Chance der Begegnung - wieder nach einer Ecke, die kurz gespielt wurde. Hazard scheiterte mit seinem strammen Fernschuss an einer feinen Parade von Schwolow (45.+2).
Bundesliga, 7. Spieltag
Hakimi trifft schon wieder
Nach Wiederanpfiff veränderte sich das Spiel. Freiburg spielte jetzt munter mit und hatte längere Ballbesitzanteile. Nachdem Waldschmidt seine dritte Chance im Spiel vergab (50.), nutzte er seine vierte zum Ausgleich: Nach Ablage von Schmid zog der Angreifer in die Mitte und traf aus 20 Metern ins rechte Eck - 1:1 (55.). Es war der erste Heimtreffer der Freiburger gegen den BVB seit acht Jahren.
Auch anschließend blieb Freiburg giftig und setzte Dortmund unter Druck. Favre reagierte und brachte Sancho für Hazard (63.) - eine kluge Entscheidung. Der junge Engländer initiierte kurz darauf den erneuten Führungstreffer für die Borussen: Nach Sancho-Pass zog Hakimi in die Mitte und schloss ab. Sein Schuss wäre wohl vorbeigegangen, aber Kübler fälschte entscheidend ab (67.).
Akanji mit dem unglücklichen Schlusspunkt
In der Schlussphase spielte Freiburg riskanter, lief offensiver an und offenbarte dafür in der Defensive Lücken. Die wusste der BVB trotz guter Konterchancen nicht zu nutzen, stattdessen setzte Freiburg den späten Lucky Punch: Der eingewechselte Grifo brachte einen Ball scharf ins Zentrum, wo Akanji die Kugel unglücklich ins eigene Tor lenkte - 2:2 und der Schlusspunkt (90.).
Freiburg gastiert nach der Länderspielpause am Samstag (19.10., 15.30 Uhr) bei Union Berlin. Für Dortmund geht es am selben Tag (18.30 Uhr) bei Mönchengladbach weiter.