Schalkes Coach David Wagner tauschte nach dem 5:1 in Paderborn einmal: McKennie verdrängte Uth auf die Bank.
Auf der anderen Seite vertraute Mainz' Trainer Sandro Schwarz auf exakt dieselbe Elf wie beim 2:1 gegen Hertha. Das bedeutet, dass der nach Handgelenksverletzung wiedergenesene Stammkeeper Müller mit der Bank Vorlieb nehmen musste und der gegen die Alte Dame so stark aufspielende Zentner eine weitere Bewährungschance zwischen den Pfosten bekam.
Spielerisch war die Partie lange Zeit eher etwas für Taktikfans. Beide Mannschaften waren darauf bedacht, keine Freiräume zuzulassen und fokussierten sich daher verstärkt auf die Defensive. Den etwas besseren Eindruck machten dabei die Königsblauen, die sich sehr gut darauf verstanden, nach eigenen Ballverlusten immer wieder kompakt zu stehen und gegnerische Konter im Keim zu ersticken.
Mainzer haben's schwer, Schalke lässt aufhorchen
Bundesliga, 5. Spieltag
Der FSV tat sich enorm schwer, kam aber dennoch nach 21 Minuten zur ersten nennenswerten Möglichkeit: Kunde verzog nur knapp. Eine Führung der Rheinhessen wäre aber auch des Guten zu viel gewesen, zumal die Nullfünfer auch in den durchaus kernig geführten Zweikämpfen zu wenig Präsenz gezeigt hatten. Zur Pause stand in diesem Punkt bei den Gästen ein schwacher Wert von gerade mal 38 Prozent gewonnener Zweikämpfe.
Zu allem Überfluss aus Mainzer Sicht musste man auch mit einem Rückstand in die Halbzeit gehen. Nachdem Sané nach einer Ecke knapp am Tor vorbeigeköpft hatte (26.), ließen die Schalker mit einem schönen Spielzug aufhorchen: Harit kam über die linke Seite und spielte einen feinen Pass in die Gasse auf Serdar, der mit rechts annahm und mit links vollstreckte. Mit dem Jubel hielt sich der Deutsch-Türke allerdings zurück, immerhin hatte er einst in Mainz seinen Durchbruch geschafft und insgesamt 45 Bundesligaspiele für den FSV bestritten.
Mainz scheitert an Schalker Kompaktheit
Die Mainzer brauchten in Hälfte zwei einen mutigeren Ansatz, wollten sie eine weitere Pleite auf Schalke verhindern. Das Bemühen konnte den Gästen auch nicht abgesprochen werden, nur hatten sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Schalke ließ einfach nichts zu, gab auch nach Wiederanpfiff den Ton an und hielt die Nullfünfer dank großer Kompaktheit und ordentlicher Griffigkeit weitgehend vom eigenen Kasten fern. Das resultierte letztlich aber auch in einem weitgehend ereignisarmen Spiel.
Der Wagner-Elf kam allerdings auch gelegen, dass der FSV offensiv schlicht harmlos war. Schwarz reagierte und brachte nach 58 Minuten mit Maxim (für Latza) und Baku (für Kunde) zwei frische offensive Leute. Insgesamt wurde die Begegnung in der Folge auch wieder lebhafter, wenngleich sich die Akteure hüben wie drüben weiterhin zu viele Fehler leisteten und so vielversprechende Angriffe im Ansatz zunichtegemacht wurden.
Gleich klingelt's: Amine Harit (2.v.r) trifft zum 2:1. imago images
Schwarz beweist ein goldenes Händchen - Harit per Außenrist
So ganz ohne Chancen lief es dann doch nicht ab: St. Juste klärte höchst riskant am eigenen Fünfer gegen Burgstaller (63.), während auf der Gegenseite Szalai in bester Position den Ball nicht entscheidend zum Kopfball kam (67.) und Boetius (71.) knapp verzog. Insgesamt aber hatten sich die Mainzer den Ausgleich zu diesem Zeitpunkt verdient gehabt - und dann fiel er endlich. Nach Balleroberung spurtete Boetius los und fand anschließend den nur wenige Minuten zuvor eingewechselten Onisiwo. Der Österreicher wurde im Sechzehner von Stambouli und McKennie nicht entscheidend attackiert und nutzte dies, um gekonnt aus 15 Metern in den rechten Winkel zu vollstrecken - 1:1 (75.).
Schalke stand auf einmal unter Druck und schaffte es auch, den Schalter umzulegen. Vor allem Harit spielte sich in der Schlussphase in den Vordergrund: Nachdem der flinke Marokkaner zunächst noch knapp verzogen hatte (86.), traf er aus 16 Metern sehenswert per Außenrist zum vielumjubelten 2:1-Siegtreffer (89.).
Am kommenden Spieltag sind beide Mannschaften am Samstag (28. September) gefordert: Der FC Schalke gastiert bei RB Leipzig, Mainz empfängt den VfL Wolfsburg - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.