Heidenheims Coach Frank Schmidt stellte seine Formation nach dem 1:3 in Paderborn zweimal um. Steurer und Sessa (Bundesliga-Debüt) kamen für die verletzten Beermann (Muskelfaserriss) und Schnatterer (Rückenverletzung) in die erste Elf.
Sandhausens Trainer Uwe Koschinat musste im Gegensatz zum 3:2 gegen Kiel ebenfalls zweimal umstellen. Verlaat ersetzte Kister (Fußbruch) in der Innenverteidigung und Daghfous rückte für Förster (10. Gelbe) in die Startelf.
Schon zu Beginn der Partie war zu sehen, dass beide Teams keine einfachen Fehler machen wollten. Der FCH musste gewinnen, um die Chance auf den Bundesliga-Aufstieg wahren zu können. Die Gäste konnten mit einem Dreier den Klassenerhalt so gut wie sichern. Sandhausen überließ den Gastgebern den Ball, stand defensiv aber sattelfest und störte mit geschicktem Pressing immer wieder den Spielaufbau der Heidenheimer. So kam auch der erste, eher harmlose, Abschluss der Partie von Dorsch aus der Distanz (5.). Sandhausen kam nur selten ins letzte Drittel des Spielfelds. Der FCH blieb die spielbestimmende Mannschaft, gefährlich wurde es aber erst in der 23. Minute: Nach einer Ecke von Andrich scheiterte zunächst Glatzel an Schuhen, den Abpraller köpfte Griesbeck aus kurzer Distanz an den Pfosten.
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Thomalla kurz vor der Pause eiskalt
Kurze Zeit später kam auch Sandhausen zu seiner ersten richtigen Gelegenheit, doch Gislasons Kopfball war leichte Beute für Müller im Heidenheimer Tor (26.). Nach einer kurzen Druckphase der Gäste verflachte die Partie etwas. Sandhausen beschränkte sich zunehmend auf das Verteidigen, Heidenheim konnte aus dem eigenen Ballbesitz zunächst keinen Profit schlagen. Kurz vor der Pause dann aber der Schock für die Gäste: Griesbeck setzte sich im Laufduell mit Diekmeier etwas rustikal durch, brachte dann von links eine maßgenaue Flanke auf Thomalla, der aus kurzer Distanz Schuhen keine Chance ließ - 1:0 (45.)!
Vier Tore in zwölf Minuten
Der zweite Durchgang startete ohne Wechsel. Erneut fehlte zunächst etwas das Tempo in der Partie. Nach guten zehn Minuten in der zweiten Hälfte ging es aber Schlag auf Schlag: Scheurer klärte gegen Wooten, doch Schiedsrichter Thomsen hatte wohl als einer der wenigen ein Foul gesehen und zeigte auf den Punkt. Diese Chance ließ sich der Gefoulte nicht nehmen und schob zu seinem 16. Saisontor ein - 1:1 (57.)! Im direkten Gegenzug ging Heidenheim wieder in Führung. Mainka reagierte nach einer Theuerkauf-Flanke am schnellsten - 2:1 (60.)!
Nach einer kurzen Verschnaufspause ging es dann ganz schnell: Zunächst sah Vollmann seinen mitgelaufenen Linksverteidiger Paqarada, der überlegt in die lange Ecke abschloss (67.). Kurz nach Wiederanpfiff wurde Gislason auf den rechten Flügel geschickt und brachte eine ganz starke Flanke auf den langen Pfosten. Dort stand erneut Wooten goldrichtig und köpfte aus kurzer Distanz ein - das Spiel war gedreht (69.). In der Schlussphase rannte Heidenheim dann wie aufgedreht auf das Sandhäuser Tor zu. Allerdings erwischte Torhüter Schuhen einen Sahne-Tag und parierte innerhalb von drei Minuten dreimal glänzend (79., 80., 81.). Am Ende spielte Sandhausen dann ganz clever die Zeit von der Uhr und ging als Sieger vom Platz. Der Klassenerhalt ist somit so gut wie gesichert.
Heidenheim gastiert in der kommenden Woche am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) in Duisburg. Für Sandhausen geht es zeitgleich gegen Bielefeld weiter.