HSV-Coach Hannes Wolf baute seine Mannschaft nach dem 0:2 bei Union Berlin auf vier Positionen um: Für Jung, Janjicic, Vagnoman (alle auf der Bank) und Hunt (Rückenverletzung, nicht im Kader) begannen Sakai, Mangala, Hwang und Wintzheimer. Arp und Lasogga saßen vorerst nur auf der Bank.
Ingolstadts Trainer Tomas Oral musste seine Anfangsformation nach dem 1:0 gegen Dresden notgedrungen verändern: Pledl stand für den gesperrten Kittel (5. Gelbe) in der ersten Elf.
Lacroix patzt schwer
Einen Tag nach dem Ausrutscher von Paderborn (0:2 in Bielefeld) wollte der HSV unbedingt seinen 16. Dreier in dieser Saison einfahren. Ingolstadt machte den Rothosen allerdings vom Start weg klar, dass es kein Selbstläufer werden würde. Die Schanzer gingen mutig vorne drauf und suchten selbst ihre Chance. Nach acht Minuten erstmals mit Erfolg: Lacroix schlug nach einem Befreiungsschlag von Paulsen neben den Ball, sodass Lezcano übernehmen durfte. Am Strafraum donnerte der 13-malige paraguayische Nationalspieler das Leder in den rechten Winkel - 1:0.
Gellendes Pfeifkonzert
Statt einer unmittelbaren Antwort konnten sich die Hausherren bei Pollersbeck bedanken, der nach feiner Kombination der Schanzer mit der Fußspitze gerade so das mögliche 0:2 durch Pledl verhinderte (11.). Mit seinem Kopfball knapp neben den rechten Pfosten meldete Jatta die Hausherren wenig später vorsichtig an (17.). Außer zwei Halbchancen für Özcan (direkter Freistoß, Kopfball) kam vom HSV nicht viel mehr, sodass der Bundesliga-Absteiger trotz 72 Prozent Ballbesitz mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet wurde.
FCI-Konter nicht sauber ausgespielt
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel vertraute Wolf vorerst der Mannschaft der ersten 45 Minuten, die in Person von Mangala erstmals gefährlich aufkam (48.). In der Folge baute der HSV zwar allmählich Druck auf, doch die ganz großen Chancen fehlten weiterhin. Ingolstadt zog sich immer weiter in sein Schneckenhaus zurück und spielte die sich bietenden Kontermöglichkeiten oft zu unsauber aus.
Doppelschlag zieht den Stecker
Wolf musste reagieren und brachte nach einer Stunde Lasogga und Vagnoman für Hwang und Sakai. Der Effekt des Doppelwechsels verpuffte allerdings, stattdessen machte Ingolstadt binnen vier Minuten den Deckel drauf - und zweimal war Joker Vagnoman beteiligt: Erst lud er Pledl zu einem Sololauf über den halben Platz (mit ganz coolem Abschluss) ein, dann fälschte er einen Schuss von Gaus unglücklich ins kurze Eck ab (68., 72.). Mit den Toren zwei und drei war der HSV-Stecker endgültig gezogen.
Von den Rängen gab es in der Folge nur noch höhnischen Applaus für missglückte Aktionen der eigenen Spieler. Auch Pollersbeck zeigte Nerven, machte seinen Fehlpass aber mit einer starken Parade gegen Lezcano vergessen (85.). Mit dem Schlusspfiff stand ein auch in der Höhe nicht unverdienter 3:0-Erfolg. Für den FCI war es bereits der vierte Sieg im fünften Spiel unter Coach Oral.
Beim HSV steigt der Druck auf Mannschaft und Fans - gerade angesichts des kommenden Sonntags (15.30 Uhr), wenn die Rothosen in Paderborn bestehen müssen. Ingolstadt will zur gleichen Zeit gegen Darmstadt nachlegen.