Kiels Trainer Tim Walter wechselte im Vergleich zum 0:4 in Köln auf zwei Positionen: Meffert und Thesker verdrängten Schmidt und Benes auf die Bank.
St. Paulis Coach Markus Kauczinski brachte nach dem 0:0 gegen Duisburg drei neue Akteure: Keeper Himmelmann (Oberschenkelzerrung) wurde durch Brodersen ersetzt, zudem mussten Miyaichi und Zehir auf der Bank Platz nehmen. Dafür starteten Dudziak und Sobota.
Von Beginn an spielte nur Kiel. Die Störche machten Tempo, kamen zunächst aber nicht über Halbchancen heraus. Bis zum gegnerischen Strafraum spielten es die Hausherren sehr gefällig, dann fehlte es ihnen an Durchschlagskraft. St. Pauli hing zunächst komplett in der Luft, fand nach vorne überhaupt nicht statt, kämpfte sich nach rund einer halben Stunde aber peu à peu in die Partie.
2. Bundesliga, 28. Spielatg
In der 35. Minute verbuchten die Störche dann auch die erste Torgelegenheit: Lee servierte für Okugawa, der köpfte aus sechs Metern jedoch vollkommen freistehend über das Gehäuse von Brodersen. Kiel stellte weiterhin das klar bessere Team - ging aber dennoch mit 0:1 und in Unterzahl in die Pause: Thesker spielte im Aufbau den Fehlpass, anschließend wanderte der Ball über Sobota und Knoll zu Meier. Der Routinier kam im Strafraum nach einem Trikotzupfer Theskers zu Fall - Schiedsrichter Felix Zwayer entschied auf Elfmeter und zückte glatt Rot für Thesker (41.). Meier übernahm die Verantwortung, wurde dieser gerecht und sorgte in der 43. Minute für die durchaus schmeichelhafte Halbzeitführung.
Der Beginn der zweiten Hälfte hatte es dann in sich: Avevor brachte Honsak im Strafraum zu Fall - auch in dieser Situation zeigte Zwayer auf den Punkt. Mühling vollstreckte eiskalt und stellte auf 1:1 (50.). Damit aber nicht genug: Keine zwei Minuten später schickte Kronholm Okugawa mit einem langen Ball auf die Reise. Der Japaner kochte Carstens ab, setzte Lee in Szene - und der besorgte die 2:1-Führung für die KSV (53.).
In der Folge entwickelte sich eine unterhaltsame Partie, in der Kiel trotz der Unterzahl auf Augenhöhe agierte. Die Kauczinski-Elf spielte nun deutlich offensiver, doch Kiel stand defensiv sicher und entschärfte einen Hamburger Angriff nach dem anderen. Stattdessen hatte Lee in der 69. Minute das 3:1 auf dem Fuß, der Koreaner ließ aber letzte Präzision missen.
In den Schlussminuten schmissen die Gäste alles nach vorne, die eingewechselten Zehir (75.) und Miyaichi (83.), Möller Daehli (84.), Knoll (85.) sowie Meier (88.) brachten den Ball allerdings nicht im Tor unter und mussten sich letztlich geschlagen geben. Holstein Kiel fuhr einen nicht unverdienten und im Rennen um den Aufstieg eminent wichtigen Heimsieg ein und schob sich dadurch vorübergehend auf den vierten Platz.
Kiel gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Ingolstadt. St. Pauli empfängt zeitgleich Bielefeld.