Bielefelds Trainer Jeff Saibene warf nach dem sehr enttäuschenden 0:3 im DFB-Pokal gegen Duisburg die Rotationsmaschine an: Brunner, Salger und Lucoqui verteidigten für Clauss, Behrendt und Hartherz. Davor standen auch Schütz, Staude und Weihrauch für Christiansen, Massimo und Voglsammer in der Anfangsformation. Darüber hinaus musste Seufert kurzfristig krankheitsbedingt passen.
Beim FC St. Pauli nahm Coach Markus Kauczinski im Vergleich zum 0:1 gegen Kiel zwei Veränderungen vor: Ziereis fiel erkrankt aus, im Abwehrzentrum sprang dafür Carstens ein. Dazu begann in der Offensive Miyaichi für Cenk Sahin.
Lucoqui mittendrin
Vom Start weg war den Hausherren anzumerken, dass sie Wiedergutmachung betreiben wollten. Die Arminia ging aggressiv und giftig in die Zweikämpfe, dazu suchte die Saibene-Elf den Weg zum Tor. Nach fünf Minuten fast mit Erfolg: Der aufgerückte Lucoqui fand am ersten Pfosten Edmundsson, der ein Stück zu hoch zielte. Kurz darauf war es schon passiert, als Avevor eine Lucoqui-Flanke unglücklich vor die Füße von Staude abwehrte. Dessen Volleyschuss aus der zweiten Reihe schlug im linken unteren Eck ein - 1:0 (7.).
Klewin im Fokus
In der Folge kam aber vor allem St. Pauli besser rein ins Spiel, der Rückstand schien die Hamburger wachgerüttelt zu haben. Richtig gefährlich wurde es erst nach 23 Minuten: Allagui fand den völlig freien Flum, der rechts im Strafraum am glänzend aufgelegten Klewin scheiterte. Bielefeld antwortete mit Klos und Staude (25., 27.), doch es blieb beim 1:0. Das letzte Ausrufezeichen vor der Pause entsendete St. Paulis Neudecker, dessen fulminanter Versuch aus 17 Metern von Klewin sehenswert entschärft wurde (42.).
Veerman kommt
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel brachte Kauczinski für den blassen Miyaichi Sturm-Hüne Veerman. Die erste dicke Möglichkeit gehörte aber wieder der Arminia, allerdings scheiterte Staude aus aussichtsreicher Position am hervorragend reagierenden Himmelmann (48.). Im direkten Gegenzug die kalte Dusche: Salger fällte unnötigerweise Dudziak, den fälligen Strafstoß verwandelte Knoll sicher zum 1:1 (49.).
Möller Daehli legt nach
Und es kam noch dicker für die Ostwestfalen, denn Buballa fand Veerman. Der Joker legte aus Abseitsposition mit der Brust für Möller Daehli auf, der fast schon artistisch ins rechte untere Eck traf - 2:1 (56.). Der irreguläre Treffer spielte St. Pauli in die Karten, die Kiez-Kicker traten nun mit deutlich mehr Selbstvertrauen auf.
Pech für Neudecker
In der Folge lag gar das 3:1 in der Luft, doch Neudecker traf nur die Latte und Allagui köpfte Sekunden später über das Tor (66.). In den letzten 25 Minuten probierte die Arminia nochmal alles, Saibene brachte mit Owusu (für Brunner) einen zusätzlichen Offensivmann. Die Kiez-Kicker verteidigten es bis zum Schluss aber konsequent. So blieb es letztlich beim 2:1-Erfolg für die Gäste, die damit zumindest vorübergehend die Tabellenspitze im Unterhaus übernehmen.
Nach der sechsten Pflichtspiel-Niederlage in Folge muss Bielefeld nun am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in Ingolstadt antreten. St. Pauli ist tags zuvor (13 Uhr) gegen Heidenheim gefordert.