Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht musste seine Startelf gegenüber der 1:2-Niederlage in Regensburg verändern: Boland (Gelb-Rot-Sperre), Khelifi (Rotsperre) und Nyman (Faserriss in der Wade) fielen aus, zudem rotierte Becker auf die Ersatzbank. Samson, Hernandez, Abdullahi und Kijewski standen neu in der Startelf.
Buchtmann zurück im Kader
Auf der Gegenseite nahm St. Paulis Trainer Olaf Janßen keine personelle Änderung gegenüber der 1:2-Niederlage gegen Düsseldorf vor. Torjäger Bouhaddouz (nach Wadenverhärtung) und Buchtmann (nach Bänderriss) kehrten auf die Ersatzbank zurück.
Bei beiden Mannschaften herrschten ähnliche Voraussetzungen: Zuletzt setzte es jeweils eine 1:2-Niederlage, beide beklagen personelle Probleme, und sowohl Braunschweig als auch St. Pauli belegten vor der Partie Plätze im Niemandsland der Tabelle. Die ersten Schritte zum erlösenden Dreier gingen die Hausherren: Abdullahi scheiterte bereits nach einer Minute am stark reagierenden Himmelmann, der das selbe Duell kurz darauf erneut für sich entschied (10.).
Himmelmanns One-Man-Show
Von St. Pauli kam unterdessen wenig. Allagui verzeichnete eine Halbchance (9.), ansonsten herrschte offensiv Flaute. Hinten bekamen die Gäste die flinken Hernandez und Reichel nicht in den Griff und hatten es alleine Himmelmann zu verdanken, dass sie nicht früh in Rückstand lagen. Als Sobiech Reichel zu Fall brachte, trat Hernandez zum Elfmeter an - und Himmelmann parierte den schwach getreten Versuch, rappelte sich schnell auf und wehrte auch den Nachschuss katzenartig ab (12.).
Braunschweig entwickelte sich zum klar tonangebenden Team, war aggressiver, wacher und torgefährlicher. Nach einem Angriff über links dann die Schrecksekunde: Kapitän Reichel blieb nach einem Zusammenprall mit Buballa liegen und musste ausgewechselt werden (23.). Am druckvollen Spiel änderte sich nichts: Hochscheidt (25.), Nkansah (32.) und Moll (45.+2) ließen weitere Gelegenheiten liegen. Und Lieberknecht konnte aus noch einem Grund nicht glücklich sein: Auch Hochscheidt musste vorzeitig angeschlagen raus, die personelle Misere spitzte sich also weiter zu.
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Janßen reagierte auf die schwache Vorstellung im ersten Durchgang und brachte Flum für Dudziak. Die damit verbundene Umstellung verhalf den Gästen zu deutlich mehr Zugriff. Sogar selbst torgefährlich wurden die Gäste fortan. Bei Allagui war der Winkel zu spitz (48.), auf der Gegenseite vergab Abdullahi (49.).
Tore fielen keine, trotzdem bot die Partie einen hohen Unterhaltungswert. Beide Teams lieferten sich rassige Zweikämpfe und ein leidenschaftlich geführtes Duell. St. Pauli schwang sich mehr und mehr dazu auf, das Kommando zu übernehmen, brachte mit dem vier Spiele schmerzlich vermissten Buchtmann (Bänderriss) weitere Kreativität für die Offensive.
Buchtmann feiert Comeback - und wird zum Matchwinner
Und der Joker brauchte keine Anlaufzeit. Als Cenk Sahin für Buchtmann ablegte, war dieser plötzlich auf und davon in Richtung Fejzic. Vor dem Tor legte er sich den Ball auf den linken Fuß und hob ihn elegant über den herauseilenden Keeper (76.). Braunschweig riskierte alles, Tietz kam für Baffo. Doch das Fehlen des Abwehrmannes machte sich sofort bemerkbar: Buchtmann schickte Cenk Sahin, der Valsvik auswackelte und trocken auf 2:0 erhöhte (80.). Die Entscheidung!
St. Pauli rehabilitiert sich also nach der Niederlage gegen Düsseldorf und stellt den Anschluss an die Tabellenspitze her. Braunschweig dagegen rutscht weiter ab und muss zudem zwei weitere Verletzte kompensieren. Durch die Länderspielpause hat die Eintracht immerhin etwas Zeit, ehe sie am Freitag, 13. Oktober (18.30 Uhr), beim MSV Duisburg zu Gast ist. St. Pauli empfängt zur gleichen Zeit den 1. FC Kaiserslautern.