FCN-Coach Michael Köllner musste nach dem 6:1-Auswärtssieg beim MSV Duisburg einmal notgedrungen umstellen: Stammkeeper Kirschbaum fiel mit einer Rückenverletzung aus, wodurch Bredlow zu seinem Zweitliga-Debüt kam. Kreidl stand als Ersatz im Kader.
Bochums Trainer Ismail Atalan warf nach dem enttäuschenden 1:2 gegen Heidenheim die Rotationsmaschine an: Fabian und Leitsch rückten für Hoogland (Knöchelverletzung) und Bastians (kurzfristig erkrankt) in die Innenverteidigung. Dazu musste die Doppelspitze Wurtz/Hinterseer (beide Bank) ihren Platz räumen, Tesche (Zweitliga-Premiere für den VfL) und Diamantakos übernahmen.
Bredlow ist zur Stelle
Mit dem Selbstvertrauen des Kantersieges vom Wochenende ging der FCN ins Spiel, hatte mehr Ballbesitz und wirkte frischer. Einen ersten Warnschuss gab Valentini ab, verzog im Strafraum aber deutlich (2.). Fünf Minuten später wurde es schon deutlich gefährlicher: Werner versprang im Strafraum der Ball, wodurch Ishak ins Spiel kam, der aus spitzem Winkel im allerletzten Moment geblockt wurde. In der Folge tauten die Gäste etwas auf. Erst wurde Sam geblockt, dann musste Bredlow bei einem abgefälschten Schuss von Kruse erstmals eingreifen (12.).
VfL trifft und drückt
Plötzlich der Schock für den FCN: Valentini reklamierte mit erhobenem Arm auf Abseits, wurde genau an der Hand getroffen. Referee Florian Heft zeigte auf den Punkt. Diamantakos trat an und ließ dem Debütanten im Nürnberger Tor keine Chance - 1:0 für den VfL (13.). Der Rückstand warf die Franken etwas aus der Bahn, mit strukturiertem Spiel war nicht mehr viel. Ganz anders der Revierklub, der den zweiten Treffer nachlegen wollte: Kruse verzog erst, wurde dann von Bredlow gestoppt (20., 23.).
Schon wieder macht's Löwen
Nürnberg aber ließ den Kopf lange noch nicht hängen - und kam nach einer überragenden Einzelaktion von Leibold zum Ausgleich. Der Linksverteidiger marschierte durch die Bochumer Hälfte, fand Ishak, dessen Schuss Dornebusch nicht festhalten konnte. Löwen staubte ab und stellte auf 1:1 (28.). In der Folge waren beide Mannschaften bemüht, Bochum hatte etwas mehr vom Spiel, konnte aber vor der Pause nicht mehr nachlegen.
Valentini bereinigt seinen Fehler
2. Liga, 7. Spieltag
Nach dem Wechsel wollten die Bochumer mehr, ergriffen gleich die Initiative. Der Revierklub rückte allerdings teilweise zu weit auf - wie in der 52. Minute: Valentini durfte unbedrängt von seiner rechten Seite flanken, Behrens stand goldrichtig und nickte ein.
Ishak macht den Deckel drauf
Das 2:1 spielte den Franken in die Karten, fortan konnte man sich noch mehr aufs Kontern konzentrieren. Bochum fand in der Folge kaum mehr Lücken, Atalan reagierte und brachte Angreifer Wurtz für Tesche (63.). Eben jener Joker hatte die erste brauchbare Chance für die Gäste nach dem Wechsel, doch der Ex-Fürther setzte seinen Schlenzer zu hoch an (68.).
In den letzten 20 Minuten brachte Atalan zwar noch Gündüz und Hinterseer, sah aber keine Gefahr von seiner Mannschaft mehr. Im Gegenteil: Vier Minuten vor Schluss leistete sich Leitsch ein unnötiges Handspiel im Strafraum - Ishak verschoss den Elfmeter zwar, versenkte aber den Nachschuss (86.). Das 3:1 bedeutete gleichzeitig den Endstand, im elften Anlauf also gewann der FCN endlich gegen den VfL im Unterhaus - und steht nun auf Rang vier.
Für die siegreichen Nürnberger steht am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) das 263. Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth an, Bochum will gleichzeitig gegen den FC Ingolstadt rehabilitieren.