Heidenheims Trainer sah trotz der 1:2-Niederlage in Bielefeld keinen Grund für personelle Veränderungen.
Dagegen veränderte St. Paulis Coach Ewald Lienen seine Startelf gegenüber der 0:1-Pleite gegen Fortuna Düsseldorf auf zwei Positionen: Keller und Neudecker erhielten den Vorzug vor Sobota und Hornschuh (beide Bank). Dazu wechselte Hedenstad aus dem defensiven Mittelfeld auf die Rechtsverteidigerposition, Buballa spielte im linken Mittelfeld statt als Linksverteidiger.
Die Gastgeber aus Heidenheim nahmen die Favoritenrolle vom Start weg sofort an und erzeugten viel Druck. Die Elf von Frank Schmidt griff häufig über die Außenstürmer Schnatterer und Skarke an, vor denen Lienen bereits im Vorfeld gewarnt hatte. Wenig Freiraum erhielt Schnatterer von Hedenstad auf links, weshalb er auf die rechte Seite wechselte, wo er fortan besser zum Zug kam. Die Hamburger mussten derweil schon nach zwölf Minuten verletzungsbedingt wechseln: Buchtmann konnte die Partie nicht mehr fortsetzen und wurde durch Rosin ersetzt.
Bärenstarker Beginn: Schnatterer belohnt FCH
Nach etwa einer Viertelstunde nahm der Druck auf die Hamburger Defensive von Minute zu Minute zu. Die Gastgeber kamen in dieser Phase über Griesbeck (14.) und Titsch-Rivero (17.) zu kleineren Möglichkeiten und belohnten sich kurz darauf dann mit der Führung durch Schnatterer. Der Heidenheimer Spielführer spielte im Zentrum einen Doppelpass mit dem Ex-St. Paulianer Verhoek und traf anschließend trocken aus 17 Metern (20.).
Mit dem 1:0 im Rücken schaltete der FCH einen Gang zurück und lauerte vermehrt auf Konter. St. Pauli wusste dagegen mit den ihnen angebotenen Spielanteilen nicht wirklich viel anzufangen. Die schwächste Offensive der Liga kam gegen die beste Abwehr des Unterhauses zu keiner vernünftigen Chance.
Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs nahm die Begegnung wieder an Fahrt auf. Schnatterer probierte es aus ähnlicher Situation wie beim 1:0, scheiterte diesmal aber an Himmelmann (43.); auf der anderen Seite dribbelte sich Rosin einmal durch die komplette FCH-Defensive, ehe er im Strafraum mit seinem Schussversuch an Wittek hängen blieb (45.). In der Nachspielzeit zeigte St. Paulis Keeper noch einmal seine Klasse, als er gegen Skarkes Vollspannschuss rechtzeitig die Arme hochriss (45.+1).
2. Bundesliga, 14. Spieltag
Vorsichtsmaßnahme bei Wittek
Bei den Heidenheimern musste Wittek (Prellung am rechten Fersenbein) während der Pause in der Kabine bleiben, er wurde durch Theuerkauf in der Innenverteidigung vertreten. Und dieser war dann wie der gesamte Abwehrverbund des FCH in der Folge auch häufiger gefragt als noch im ersten Durchgang, wenngleich bei den bemühten Hamburgern vieles Stückwerk blieb. Heidenheim stellte seine Offensivbemühungen nahezu gänzlich ein und wagte sich damit auf gefährliches Eis.
Dazu kam, dass die Kiez-Kicker das Risiko erhöhten: Lienen wechselte mit Cenk Sahin (60.) und Ducksch (70.) gleich doppelt offensiv. Ehe es jedoch wieder einmal gefährlich im Heidenheimer Strafraum wurde, dauerte es bis zur 73. Minute, als Bouhaddouz an einer Hereingabe von Hedenstadt knapp vorbeisprang.
Schnatterer nimmt die Spannung raus
Eine vermeintlich spannende Schlussphase stand also bevor, doch Schiedsrichter Benjamin Cortus nahm der Begegnung zehn Minuten vor ihrem Ende sämtliche Dramatik. Der Referee ahndete ein Halten Gonthers an Verhoek im Strafraum, woraufhin Schnatterer den fälligen Strafstoß sicher im Tor unterbrachte (81.). Heidenheim setzte sich durch den 2:0-Erfolg im oberen Tabellendrittel fest, St. Pauli dagegen blieb nach dem zehnten Spiel in Folge ohne Sieg auf Platz 18 kleben.
Für Heidenheim steht am kommenden Freitag (18.30 Uhr) ein richtiges Spitzenspiel in Hannover an. St. Pauli empfängt gleichzeitig den 1. FC Kaiserslautern und wird dabei versuchen, endlich mal wieder dreifach zu punkten.