Union-Trainer Jens Keller veränderte seine Startformation nach dem 0:2 in Nürnberg auf drei Positionen: In der Defensive übernahmen Puncec und Parensen für den angeschlagenen Schönheim und den gesperrten Pedersen. Außerdem bekam Redondo den Vorzug vor Hedlund, der auf der Bank Platz nahm.
Hannovers Coach Daniel Stendel sah nach drei Siegen und zuletzt einem 2:0 gegen St. Pauli keinen Grund für Umstellungen in der ersten Elf.
Ohne Aufwärmphase ging es in die Partie, in der schon Sekunden nach dem Anpfiff der Ball erstmals im Tor zappelte. Schiedsrichter Robert Hartmann gab den Treffer allerdings nicht, da Fossum Kroos gestoßen hatte und der den Ball im Fallen über die Linie ins eigene Tor stolperte (1.). Auf der Gegenseite musste Tschauner den Ball vor dem Sechzehner per Kopf vor dem heranstürmenden Hosiner wegköpfen (5.). Das Tempo blieb hoch, die Partie intensiv. Jeder Zweikampf wurde von beiden Mannschaften angenommen, so dass Schiedsrichter Hartmann viel zu tun bekam. So waren bereits nach zwölf Minuten mit Kreilach und Anton Spieler von beiden Vereinen verwarnt.
Hektik, hohes Tempo und wenig Chancen
Nach einer Viertelstunde hätte Union in Führung gehen können, doch Puncec, der nach einem Eckball zum Kopfball hochstieg, traf nur die Latte. Sekunden später überraschte Sobiech eine Hereingabe von Karaman, so dass er den Ball nicht richtig verwerten konnte (16.). Insgesamt blieb die Partie zwar unterhaltsam, konnte aber nicht die ganz große Zahl an Torchancen vorweisen. Stattdessen überzeugten beide Teams durch starke Defensive und frühes Pressing, intensiv geführte Zweikämpfe und hohe Motivation.
In der Schlussphase drückte dann noch einmal Union, spielte sich am Strafraum der Gäste fest. Doch Skrzybskis Schuss aus der Distanz strich knapp am rechten Pfosten vorbei (40.) und Kreilach verpasste per Kopfball (42.). Da auf Seiten der Niedersachsen Sorg bei seinem Schuss aus dem Rückraum etwas zu hoch zielte (45.+1), blieb es zur Pause beim torlosen Remis.
2. Liga, 9. Spieltag
Die zweite Halbzeit gingen beide Teams personell unverändert an. Dennoch änderte sich etwas auf dem Spielfeld: Während die Zweikämpfe nach fünf Gelben Karten aus dem ersten Durchgang zwar noch intensiv, aber nicht mehr ganz so bissig geführt wurden, tauchten beide Teams nun häufiger im Sechzehner auf. Sobiechs Schuss wurde geblockt (48.), anschließend verpassten der Hannoveraner und Karaman eine Hereingabe von Schmiedebach (49.), ehe Bakalorz aus zweiter Reihe Busk prüfte (53.).
Spielunterbrechung durch Rauchschwaden
In der 54. Minute spielten sich einige Chaoten im Hannoveraner Fanblock in den Mittelpunkt, zündeten zahlreiche Fackeln und sorgten mit dichtem Nebel über dem Spielfeld dafür, dass Hartmann die Partie für einige Minuten unterbrach. Nach der unfreiwilligen Pause wurde das Geschehen wieder etwas hektischer, zahlreiche Spielunterbrechungen sorgten für wenig Fluss. In der besten Szene traf Fossum eine Hereingabe von Klaus nicht voll (62.).
Und so entschied das Wechselgeschick von Keller die Partie. Der Union-Coach brachte in der 74. Minute Quaner für Redondo und wechselte damit den Matchwinner ein. Denn nicht einmal zwei Minuten später wuselten sich Trimmel und Quaner durch die 96-Defensive und letztlich traf der neue Mann zum 1:0 (75.). Vier Zeigerumdrehungen später war Berlins Nummer 21 erneut zur Stelle, fand mit seiner Flanke Hosiner am zweiten Pfosten, der den Ball zum 2:0 über die Linie schob. Die direkte Reaktion der Gäste blieb aus, denn Hannover wachte erst spät auf - zu spät. Zunächst traf Albornoz den Pfosten (90.+4), dann erzielte Klaus nach Vorarbeit von Sobiech den Anschlusstreffer (90.+6). Doch letztlich konnten die Niedersachsen nichts Zählbares aus der Hauptstadt mitnehmen.
Union Berlin fährt nächsten Sonntag (13.30 Uhr) nach Aue, Hannover spielt zeitgleich in Nürnberg.