Nach dem schmeichelhaften 5:4 im Elfmeterschießen bei Regionalligist Rot-Weiss Essen in der ersten Runde des DFB-Pokals stellte Arminia-Coach Rüdiger Rehm lediglich auf einer Position um: Der zuletzt angeschlagene Prietl (Fersenverletzung) rückte für Salger in die Mannschaft.
Auch Unions Trainer Jens Keller sah keinen Grund, große Veränderungen vorzunehmen. Nach dem 2:1-Erfolg nach Verlängerung beim MSV Duisburg im Pokal war nur Nikci neu in der Anfangsformation. Redondo musste vorerst auf der Bank Platz nehmen.
Fürstners folgenschweres Foul
Die ersten Minuten der Begegnung gehörten den Gästen, das erste Ausrufezeichen aber setzte Bielefelds Innenverteidiger Börner, der aus fünf Metern nach einer Ecke knapp daneben köpfte (4.). Von Minute zu Minute nahmen Tempo und Highlights allerdings ab, kaum etwas spielte sich vor den Toren ab. Erst wieder in Minute 29, in der die Eisernen leichtfertig die Kugel hergaben. Fürstner holte in der Folge Klos von den Beinen: Den folgenden Freistoß von der Strafraumkante hob Schuppan überragend ins Netz, der "Torbann" der Arminia war gebrochen.
Hesl patzt, doch Arminia im Rausch
Mit dem 1:0 im Rücken sollte es bei den heißen Temperaturen ja eigentlich leichter werden, doch Hesl patzte gleich mehrfach - und bekam am Ende den Schuss von Fürstner durch Arme und Beine. Das 1:1 aber konnte die selbstbewusste Arminia nicht schocken: Hemlein flankte von der Grundlinie maßgenau in die Mitte, wo Kapitän Klos nur noch einzuschieben brauchte - 2:1 (42.). Görtlitz' Distanzkracher und Nöthes verunglückte Flanke an den Pfosten hätten Bielefelds Ausgangslage für die zweiten 45 Minuten beinahe noch verbessert (45., 45.+1).
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel meldete sich erst Quaner zu Wort, der nach Doppelpass mit Skrzybski schon Hesl umkurvt hatte, im letzten Moment aber von Börner abgefangen wurde (47.). Bielefeld brauchte etwas, ehe Klos mit einem gefährlichen Linksschuss knapp neben den linken Pfosten zielte (56.). Auch in der Folge nahmen sich beide Teams kaum Auszeiten, ehe in der 63. Minute erneut Jubel aufbrandete: Der emsige Hemlein bediente Nöthe, der Busk mit einem Aufsetzer düpierte - 3:1.
Quaner stellt wieder auf Null
Eine Vorentscheidung? Mitnichten. Die Partie nahm nach dem vierten Treffer des Nachmittags erst so richtig Tempo auf: Schlitzohr Kroos bediente den völlig freien Skrzybski, der ins lange Eck vollstreckte - nur noch 2:3 (66.). Und der Hauptstadtklub hatte längst noch nicht genug, legte nur zwei Minuten später noch einen nach. Trimmel flankte von rechts in den Rücken der Abwehr, Quaner schweißte die Kugel unter die Querlatte und egalisierte den Spielstand wieder (68.).
Ulm hat das letzte Wort
Die vermeintliche Vorentscheidung auf der Alm: Christopher Nöthe (#18) ist nach dem 3:1 obenauf. picture alliance
Weil Kreilach 15 Meter vor dem Tor zu viel nachdachte, verpasste der Ex-Kapitän die Führung (77.). Kollege Skrzybski machte es kurz darauf besser: Auf Zuspiel von Zejnullahu überwand der Flügelspieler erneut Hesl, stand dabei aber leicht im Abseits - 4:3 (81.). Der Wahnsinn auf der Alm hatte aber noch nicht seinen dramaturgischen Höhepunkt gefunden, den Joker Ulm in der 84. Minute lieferte. Auf Zuspiel von Holota schweißte der Einwechselspieler die Kugel ins linke untere Eck zum 4:4-Endstand (84.). Beide Mannschaften wussten hinterher wohl nicht so recht, ob man sich freuen oder ärgern sollte.
Das weiter sieglose Bielefeld ist nach der Länderspielpause am 10. September (13 Uhr) bei St. Pauli zu Gast. Union Berlin empfängt zeitgleich den Karlsruher SC.