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30 - Als Duisburg mit negativer Tordifferenz Platz eins eroberte

Der kicker-Countdown

30 - Als Duisburg mit negativer Tordifferenz Platz eins eroberte

Joachim Hopp (l.) und Peter Közle (r.) eroberten durch einen Sieg mit Duisburg gegen Mario Baslers Bremen die Tabellenspitze.

Joachim Hopp (l.) und Peter Közle (r.) eroberten durch einen Sieg mit Duisburg gegen Mario Baslers Bremen die Tabellenspitze. imago images

Als der MSV Duisburg am 22. Spieltag der Saison 1993/94 Werder Bremen empfängt, gelingt den Mannen von Cheftrainer Ewald Lienen eine Überraschung. Der Aufsteiger bezwingt den amtierenden Meister durch ein Tor von Peter Közle - und springt damit auf den ersten Rang. Kurios dabei: Der Revierklub weist dabei eine negative Torbilanz vor, trotz Közles goldenem Treffer steht das Konto bei 29 eigenen und 30 Gegentoren.

Und dennoch thront der MSV nach diesem 22. Spieltag mit 27 Zählern ganz oben in der Bundesliga-Tabelle. Da macht es auch nichts aus, dass die Verfolger Bayern München (+19), der 1. FC Kaiserslautern (+13) und Eintracht Frankfurt (+10) wesentlich bessere Tordifferenzen auf dem Konto haben. "Das ist der reine Wahnsinn", sagte Manndecker Joachim Hopp. Mittelfeldmann Hannes Reinmayr betonte: "Was bei uns abläuft, das ist phänomenal."

"Luftschlösser bauen sie jetzt nicht an der Wedau", berichtet dagegen der kicker, der den Duisburger Gipfelstürmern das "Thema der Woche" widmet. "Aber die ursprüngliche Zielsetzung, nicht abzusteigen, hat keinen Bestand mehr. Einstellig soll der Tabellenplatz werden."

Das klappt dann auch. Allerdings gerade so. Der ganze große Wurf gelingt dem minimalistischen Aufsteiger sowieso nicht. Was der FCK vier Jahre später schaffen sollte, als Aufsteiger Meister zu werden, bleibt für den MSV ein Traum. Weil die Zebras in den weiteren zwölf Spielen nur noch zwölf Tore schießen, jedoch 22 weitere kassieren, reicht es am Ende nur zu Rang neun - übrigens einen Platz hinter dem punktgleichen Titelverteidiger Bremen. Meister werden die Bayern.