2. Bundesliga

Der Deal mit Investor Várszegi droht zu scheitern

Frankfurt: Reimanns Bedenkzeit läuft ab - 11,5 Millionen Euro fehlen

Der Deal mit Investor Várszegi droht zu scheitern

Die Zusammenarbeit zwischen der ungarischen Holding "Fotex" und Eintracht Frankfurt hat noch nicht richtig begonnen, da droht sie zu scheitern. Der neue Vorstandsvorsitzende der Fußball AG, Gábor Várszegi, sieht seine Pläne durch den Verein torpediert. Klub-Präsident Peter Fischer wirft dem Investor vor, "die Hausaufgaben nicht gemacht" zu haben und zweifelt inzwischen an, dass der Vertrag diesen Donnerstag unterschrieben wird. "Wir denken darüber nach, die Aufsichtsratssitzung zu verschieben", betont Fischer.

"Vermutlich ist man es bei Eintracht Frankfurt nicht gewohnt, jemanden zu haben, der sein Geld nicht verschleudern will", stichelt Istvan Sztani, früherer Eintracht-Spieler und Kontaktmann des neuen Investors, in Richtung Fischer. Beim Verein stört man sich vor allem daran, dass Várszegi für vier Millionen Euro 49,9 Prozent der Aktien der Fußball AG beansprucht, der Vertrag aber gleichzeitig vorsieht, dass weitere 7,5 Millionen Euro von dritter Seite fließen, weshalb auf oberster lokaler und landespolitischer Ebene Gespräche mit Banken geführt sowie über eine Bürgschaft der öffentlichen Hand nachgedacht wird. "Die Gelder sind für die Erteilung der Lizenz notwendig", erklärt Fischer. Das bedeutet, dass die Eintracht 11,5 Millionen Euro bis 17. Juni bei der DFL nachweisen muss.

Zu den Chaos-Tagen in Frankfurt passt, dass die Verhandlungen mit Willi Reimann ins Stocken geraten sind, weil der Fußball-Lehrer keine uneingeschränkte Kompetenzen im sportlichen Bereich erhalten soll und der neue Investor eine Klausel eingebaut haben wollte, dass Reimann bei Erfolglosigkeit nach einem Jahr ohne Abfindung gekündigt werden kann. Anfang der Woche will Willi Reimann der Eintracht mitteilen, ob er überhaupt noch Interesse besitzt und gegebenenfalls zu erneuten Verhandlungen nach Frankfurt kommt.

Michael Ebert