Fürths Coach Mike Büskens brachte gegenüber dem 1:1 gegen den FSV Frankfurt vier Neue: Stammkeeper Hesl verletzte sich beim Aufwärmen, für den Kapitän spielte Flekken (Start- und Zweitligadebüt). Des Weiteren standen Lam, Fürstner nach abgelaufener Gelbsperre sowie Schröck für Philp, Rapp und Trinks in der Anfangsformation.
Unions Trainer Norbert Düwel drehte im Vergleich zum 1:1 gegen den VfR Aalen kräftig am Personalkarussell: Puncec, Schönheim, Quiring, Thiel und Kobylanski durften für Zejnullahu, Jopek, Skrzybski, Sulejmani und Nebihi ran.
Die SpVgg startete bei strahlendem Sonnenschein gut, Spezialist Gießelmann hatte bei zwei Freistoßsituationen sein Visier aber nicht richtig eingestellt (2., 4.). Die Eisernen setzten sich erstmals nach acht Minuten in der gegnerischen Hälfte fest - und schon klingelte es: Schönheims Einwurf von links verlängerte Polter in den Strafraum, wo Kreilach per Kopf auf Thiel ablegte. Freistehend blieb der Angreifer cool und netzte aus sechs Metern hoch ins linke Eck ein (8.).
Hochkaräter für Thesker
Die Hausherren, die kaum ein Zuspiel an den Mann brachten, befanden sich zunächst in Schockstarre. Die Berliner agierten ruhig und abgeklärt, verpassten es aber, gegen den angeschlagenen Gegner entschlossen nachzusetzen. So erholte sich die SpVgg vom Rückstand und verlagerte - hauptsächlich mit Stiepermann als Initiatior - das Geschehen immer mehr in die gegnerische Hälfte. Und stand in ihrer besten Phase dicht vor dem 1:1, als Przybylko nach einer Ecke zu Thesker verlängerte, der Verteidiger aber aus zwei Metern nur die Latte traf (20.).
Dies blieb für lange Zeit die einzige gefährliche Offensivaktion der Kleeblättler, die trotz aller Bemühungen kaum mehr ins letzte Drittel vorstießen, weil es an den Komponenten wie Tempo, Überraschungsmoment und Durchschlagskraft mangelte. Und auf der Hut sein mussten vor gefährlichen Kontern der abwehrstarken Hauptstädter, die immer wieder Nadelstiche setzten und Fürther Abwehrlücken aufdeckten: Nach Direktkombination misslang Quiring freistehend die Ballannahme (28.), wenig später ließ sich Polter nicht bremsen und Kobylanski scheiterte frei vor Flekken am Keeper (31.).
Erst Ende des ersten Durchgangs wurden Fürths Angriffsaktionen wieder zielstrebiger. Haas parierte Röckers Volleyabnahme stark (42.), Abschlüsse von Schröck (43.) und Stiepermann (45.) flogen drüber bzw. daneben.
Der 29. Spieltag
Im zweiten Durchgang erwischte die SpVgg einen Start nach Maß: Stiepermann spielte Freis halbrechts an. Der Stürmer nahm Fahrt auf, ging im Strafraum zu leicht an Puncec vorbei und traf per Linksschuss aus elf Metern ins linke untere Eck (50.).
Die Franken danach mit Rückenwind: Stiepermann, nach Wiederanpfiff zunächst allgegenwärtig, wurde bei seinem Sololauf gerade noch von Puncec ausgebremst (52.), wenig später wurde sein Schuss von der Strafraumgrenze abgeblockt (56.).
Berlin überstand die Drangphase des Kontrahenten, Düwel brachte nach einer Stunde neues Personal (Skrzybski und Kopplin für Thiel und Puncec). Viele Unzulänglichkeiten beider Teams prägten in der Folge das Geschehen. Fürth investierte nach wie vor mehr - und hatte zwei dicke Chancen zur Führung (Przybylko, 70., Freis, 72.).
Joker Wurtz kontert Parensen
Statt der durchaus möglichen Führung der Hausherren stand es wie aus dem Nichts nach Einbruch der Schlussphase 1:2, als Parensen eine Ecke von der rechten Seite mit der Hacke aufs kurze Eck verlängerte. Der Ball rutschte an Flekken, der nicht gerade gut aussah, neben dem Pfosten ins Tor (79.).
Büskens stand vor seiner vierten Pleite im siebten Spiel, die Joker Wurtz zu verhindern wusste: Gießelmann flankte von links, im Zentrum hechtete Wurtz am Fünfer in die Hereingabe und köpfte ins rechte Eck zum 2:2-Endstand ein (89.).
Fürth gastiert am kommenden Samstag (13 Uhr) in Karlsruhe. Union Berlin empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den FC Ingolstadt.