Berlins Trainer Jos Luhukay veränderte seine Mannschaft nach dem 4:2-Erfolg im DFB-Pokal bei Viktoria Köln nicht und schickte dieselbe Elf auf den Rasen. Werder-Coach Robin Dutt tauschte im Vergleich zum 3:2-Sieg n.V. bei Regionalligist FV Illertissen zweimal: Kroos und di Santo, der im Pokal noch verletzt gefehlt hatte, erhielten den Vorzug vor Galvez und Bartels. Der Argentinier spielte als zweite Spitze neben Elia, Hajrovic rückte dafür in die Mittelfeldraute.
Schieber beendet Horror-Bilanz
Gemächlich starteten Werder und die Hertha in die Partie. Beide Mannschaften scheuten das Risiko und waren zunächst auf Sicherheit gepolt. Dazu schlichen sich reihenweise Abspielfehler ein, sodass beide Torhüter beschäftigungslos blieben. Das änderte sich erst nach einer Viertelstunde, zumindest für den Bremer Wolf. Denn der 26-Jährige musste nach einer Viertelstunde und dem ersten Torschuss des Spiels gleich hinter sich greifen. Nach einem fein herausgespielten Angriff der Hauptstädter verwertete Schieber im Zentrum eine Beerens-Flanke per Kopf. Für den Ex-Dortmunder war es der erste Bundesliga-Treffer seit dem 6. April 2013 (16.).
Den Werderanern setzte der Rückstand merklich zu. Die Dutt-Elf war in der direkten Folge des Gegentreffers stark angeschlagen und hatte Glück, dass zweimal Ronny (20.), Beerens (21.) und Schieber (22.) teils große Möglichkeiten ungenutzt ließen und nicht nachlegten.
Chancenplus: 10:1-Torschüsse für Hertha
Der 1. Spieltag
Von den Norddeutschen war offensiv aus dem Spiel heraus gar nichts zu sehen. Di Santo und Elia liefen stattdessen mehrmals in die Berliner Abseitsfalle. Den einzigen Torschuss in der ersten Hälfte feuerte Junuzovic ab. Ein Freistoß des Österreichers flog knapp über den Querbalken (32.).
Die Hertha kontrollierte in einer mittelmäßigen Partie ansonsten das Geschehen, ohne selbst weitere Großchancen zu haben. In Sachen Passspiel und Genauigkeit merkte man aber deutlich, dass die Hauptstädter den Bremern überlegen waren.
Coach Dutt war nicht zufrieden und brachte mit U-19-Europameister Selke (für Kroos) eine weitere Offensivkraft. Doch der Übungsleiter musste von der Seitenlinie aus mitansehen, wie Schieber 85 Sekunden nach Wiederanpfiff auf 2:0 stellte. Einen abgefälschten Haraguchi-Schuss bugsierte Berlins Angreifer in die Maschen (47.).
Lukimya und di Santo drehen 0:2-Rückstand
Ausgleich! Franco di Santo traf für Werder zum 2:2. Getty Images
Werder stand damit klar mit dem Rücken zur Wand, doch die Grün-Weißen schafften innerhalb von nur 120 Sekunden das Comeback: Erst köpfte Lukimya, der schon in Illertissen getroffen hatte, einen Junuzovic-Freistoß ins Tor (53.), dann hatte di Santo nach Vorarbeit von Elia etwas Glück im Abschluss (55.). Fortan entwickelte sich die schon im Vorfeld prognostizierte Partie auf Augenhöhe. Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne, allerdings haperte es diverse Male an der Ausführung (Hajrovic, 63.; Junuzovic, 65. - Schieber, 76.).
Heitinga wird zurückgepfiffen
So ging es in eine spannende Schlussviertelstunde, in der Heitinga den vermeintlichen Siegtreffer erzielte. Aber: Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer sah ein Foulspiel des Niederländers und pfiff die Aktion regelkonform ab (85.). Werder war zu diesem Zeitpunkt mit dem Remis zufrieden. So brachte Dutt mit Busch für Hajrovic (85.) und Galvez für Makiadi (90.+1) noch zwei Bundesliga-Debütanten, die halfen, den Punktgewinn über die Zeit zu bringen.
Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt Bremen zum zweiten Spieltag die TSG Hoffenheim, die "Alte Dame" tritt zeitgleich bei Bayer 04 Leverkusen an.