RB-Coach Alexander Zorniger baute seine Startformation gegenüber dem 2:0 in Erfurt auf vier Positionen um: Da Domaschke verletzungsbedingt fehlte (Kahnbeinbruch), durfte mit Bellot erstmals in dieser Saison die Nummer drei in Leipzigs Torhüterhierarchie von Beginn an zwischen den Pfosten ran. Im Abwehrzentrum verteidigten Hoheneder statt Willers (Rotsperre) und Sebastian anstelle des fiebergeschwächten Franke. Fandrich übernahm im linken Mittelfeld für Ernst (Kreuzbandriss). SVWW-Trainer Marc Kienle tauschte im Vergleich zum 2:1 gegen Burghausen lediglich einmal Personal: Book kam anstelle von Mintzel zum Zug, der krank in der hessischen Landeshauptstadt geblieben war.
Die Kontrahenten bemühten sich im WM-Stadion von 2006 vom Anpfiff weg, Vorwärtsdrang zu entfalten. Da die Defensivabteilungen ihre Arbeit aufmerksam verrichteten, waren hüben wie drüben zunächst jedoch nur Halbchancen zu notieren.
Während die Gäste in ihren Offensivbemühungen alsbald nachließen, blieben die Leipziger auf dem Gaspedal. In der 16. Minute belohnten sie sich für ihre konstanten Angriffsanstrengungen: Poulsen profitierte von Ahlschwedes unzureichender Abwehrarbeit und adressierte seine Hereingabe auf Kaiser, der im Zentrum freistehend vollstreckte – 1:0!
Die Führung gab den Hausherren zusätzlich Rückenwind, der Rote-Bullen-Express rollte nun richtig los: Nur vier Minuten nach der Führung bot sich der Zorniger-Elf binnen kürzester Zeit gleich dreimal die Möglichkeit, auf 2:0 aufzustocken: Kaiser prüfte SVWW-Keeper Kolke, Frahns abgefälschter Nachschuss sauste knapp am Kasten vorbei. Im Anschluss klärte Vunguidica nach Demmes Lupfer auf der Linie.
Auch in der Folge stürzten beherzt angreifende Leipziger die nun wacklige hessische Defensive von einer Verlegenheit in die nächste, reihten Torchance an Torchance. Die beste, um in einer inzwischen einseitigen Partie noch vor der Pause nachzulegen, bot sich Hoheneder in der 36. Minute: Schlussmann Kolke entschärfte den Kopfball des aufgerückten RB-Verteidigers per Glanzparade.
Der 25. Spieltag
Auch nach Wiederanpfiff bot sich den Zuschauern das Bild, an das sie sich im ersten Durchgang gewöhnt hatten. Die Roten Bullen legten vehement und kombinationssicher den Vorwärtsgang ein, hielten so den Druck auf die Kienle-Truppe aufrecht. Einzig der zweite Treffer wollte Leipzig nicht glücken: Einem Kopfballtor von Frahn verweigerte das Schiedsrichtergespann um Referee Benjamin Brand die Anerkennung (60). Fünf Minuten später scheiterte der RB-Goalgetter im Eins-gegen-Eins an Kolke.
Auch in der Schlussphase verpasten es die Zorniger-Schützlinge, den Sack zuzumachen. Um ein Haar hätte sich das gerächt: Denn der SVWW näherte sich gegen Ende der Partie einige Male dem Tor der Hausherren an. Kurz nachdem der Schuss des eingewechselten Ziebas geblockt worden war (90. +3), durften Leipzigs Spieler mit ihren Anhängern jubeln.
Am kommenden Samstag sind die Rasenballer aus Leipzig ab 14 Uhr bei Holstein Kiel gefordert. Der SV Wehen Wiesbaden hat zeitgleich Rot Weiß Erfurt zu Gast.