2. Bundesliga

Ujah bestraft die dünne FCI-Chancenverwertung

Jessen muss früh raus - Gelb-Rot für Brecko

Ujah bestraft die dünne FCI-Chancenverwertung

Am vergangenen Montag machte der 1. FC Köln mit dem 3:1 gegen Bochum den Aufstieg in die 1. Bundesliga und zugleich die Meisterschaft in der 2. dingfest. Bei der Auswärtsbegegnung am 32. Spieltag in Ingolstadt ging es für die Rheinländer demnach rein sportlich um nichts mehr. Ganz im Gegenteil sah die Lage bei den Schanzern aus, die mit einem Sieg endgültig aus dem Kreis der akut abstiegsbedrohten Klubs heraustreten wollten. Am Ende sprang aber nur ein 1:1 heraus, weil der FCI zu schwach vor dem Tor war und Ujah einmal hellwach blieb.

Wie im Hinspiel erzielte Ingolstadts Moritz Hartmann auch im Rückspiel gegen Köln das 1:0. picture alliance

Sorgenfaktor um eins erhöht

FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl veränderte seine Startelf nach der Nullnummer in Aalen gezwungenermaßen auf drei Positionen, einmal gewollt: Jessen, Engel und Buchner ersetzten Danilo (Rotsperre), Cohen (5. Gelbe Karte) und Caiuby (Gelb-Rot-Sperre). Außerdem rückte Lappe für Hofmann auf die Bank. Kölns Trainer Peter Stöger brachte zwei neue Kräfte nach dem 3:1 gegen Bochum , mit dem der Aufstieg eingetütet wurde: Matuschyk (Bank) und Helmes (Oberschenkelblessur) wurden durch Risse und Ujah vertreten.

Wie Hasenhüttl vor dem Duell mit seinem österreichischen Landsmann Stöger verkündet hatte, wurde sein Team gerade zu Hause oftmals "unter Wert geschlagen". Diese Leistungen galt es demnach gegen den künftigen Bundesligisten nochmals zu bestätigen - trotz Personalproblemen. Die Oberbayern ließen direkt mal Taten folgen und agierten relativ hoch, um so Fehler zu provozieren oder schnell über Zweikämpfe das Leder zu erobern. Nach einem Fehler von Lehmann setzte hieraus Buchner einen ersten Distanzschuss an (4.), Hofmann scheiterte nach einer Flanke von Hartmann nahe des Fünfmeterraums per Kopf, setzte das Rund über die Querlatte (6.). Dann verschärften sich die Personalsorgen von Coach Hasenhüttl an diesem Tag um eine weitere Planstelle: Jessen überlief gekonnt Brecko auf links, wurde dann vom aus der Innenverteidigung heraus rückenden Maroh rustikal vom Ball getrennt und dabei unglücklich getroffen (11.). Offensivmann Lex kam wenig später, Engel gab fortan den Linksverteidiger (14.).

Wieder ist Hartmann zur Stelle

Die Gäste sammelten in der Folge zwar fleißig Ballkontakte, Lücken im gut stehenden Abwehrriegel der Schanzer konnten jedoch im gesamten ersten Durchgang nicht aufgestoßen werden - bis auf einmal: Einen langen Ball stoppte der Ex-Mainzer Risse stark herunter, ließ mit einem Haken da Costa ins Leere laufen. Sein Abschluss knallte letztlich aber ans Außennetz (26.). Und weil sich die Autostädter insgesamt deutlich mehr klarere Aktionen in der Offensive erspielten, folgte das Tor letztlich auf der verdienten Seite: Dabei kam ein Eckball stark von rechts auf Morales, der das Rund per Kopf nach innen verlängerte. Hier reichte noch Mijatovic ein klein wenig mit dem Fuß heran, sodass es am Ende Hartmann war, der aus der Nahdistanz vollendete (34.). Ausgerechnet wieder jener Angreifer, der schon beim 1:0-Hinspielerfolg traf und selbst bis 2009 bei den Rheinländern unter Vertrag stand. Kurz vor dem Treffer rettete schon Schlussmann Horn mit einer Glanzparade gegen Hofmann vor dem Einschlag (33.).

Der 32. Spieltag

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Mijatovic macht's nicht, Ujah schon

Im zweiten Durchgang zeichnete sich erst einmal ein ähnliches Bild zum ersten: Köln dominierte den Ballbesitz, zeigte sich durchaus gewillt, hier noch am Ergebnis schrauben zu wollen. Das einzige aber klare Manko dabei: Die Oberbayern standen nach wie vor mit ihrer starken Innenverteidigung Roger und Mijatovic enorm sicher. Beim ersten Vorstoß der Schanzer wurde es obendrein direkt mal brenzlig: Wimmer stieg Groß im Strafraum auf den Fuß, die Pfeife von Schiedsrichter Tobias Christ blieb allerdings stumm. Wenig später passte FCI-Torhüter Özcan auf, als er einen länger werdenden Ball rechtzeitig erspähte und noch vor der Torlinie herunterpflückte (56.). Im Gegenzug fast das 2:0: Eine Flanke von links kam im Zentrum zu Mijatovic, der gegen die Laufrichtung köpfte - doch wieder war es der starke Kölner Schlussmann Horn, der parierte (57.).

Nahmen letztlich einen Punkt aus Ingolstadt mit: der 1. FC Köln, hier mit Torschütze Anthony Ujah (Mitte). picture alliance

Dann fand Lehmann mal wieder eine Lücke mit einem weiten Schlag: Diesen wusste Ujah mit der Brust zu kontrollieren, Mijatovic war anschließend noch mit der Hand dazwischen, doch der Stürmer hielt sich nicht lange mit seiner Beschwerde auf, sondern machte weiter und chippte das Leder letztlich gekonnt an Torwart Özcan vorbei ins rechte untere Eck - 1:1 (61.). Einen Schock zogen die Oberbayern durch den Gegentreffer aber nicht davon, spielten sie fortan einfach nahtlos so weiter wie bisher. Zwischendurch wurde außerdem FCI-Co-Trainer Michael Henke (bekannt durch seine Zeit beim FC Bayern mit Ottmar Hitzfeld) auf die Tribüne verwiesen.

Hofmann vergibt die Hundertprozentige

Die Autostädter wollten den Dreier unbedingt, das ließ sich die Hasenhüttl-Elf mehr und mehr anmerken. Lex erarbeitete sich dann gar eine hundertprozentige Chance: Der Angreifer kreuzte im Strafraum den Weg von Brecko, der Lex berührte und so einen Elfmeter verursachte (76.). Die Gelb-Rote-Karte gab es für den FC-Kapitän außerdem (77.). Hofmann übernahm und scheiterte einmal mehr am starken Schlussmann Horn (78.). Wenig später musste gar noch FCI-Torwart Özcan gegen Joker Finne ran, verhinderte gut das mögliche 1:2. Am Ende stand für Ingolstadt immerhin ein Punkt, der wohl zum Klassenerhalt reichen wird.