Hoffenheims Coach Markus Gisdol veränderte seine Startelf im Vergleich zum hochdramatischen 2:1 in Dortmund beim Saisonfinale nur auf einer Position: Thesker übernahm die linke Abwehrseite, während Johnson nach vorne rückte, um Ochs (Bank) zu ersetzen.
Beim FCK nahm Franco Foda im Vergleich zum sportlich bedeutungslosen 1:2 zu Hause gegen St. Pauli am Sonntag fünf Wechsel vor. In die Abwehr kehrten Torrejon, Heintz (nach Gelb-Sperre) und Löwe für Simunek (Achillessehnenreizung), Abel und Bugera zurück. Ebenso Borysiuk ins defensive Mittelfeld für Köhler. In der Offensive spielte Hoffer an Stelle des angeschlagenen Fortounis. Kapitän Bunjaku (Muskelverletzung und Seitenstrang-Angina) wurde nicht rechtzeitig fit, nahm aber auf der Bank Platz.
Der FCK startete hellwach in die Partie und störte das Aufbauspiel der Hoffenheimer mit aggressiver Zweikampfführung tief in der Hälfte der Hausherren. Nach Ausrutscher von Abraham bot sich Hoffer früh die Chance zur Führung für die Lauterer, doch Casteels lenkte den Schuss des Österreichers vom Strafraumrand gerade noch zum Eckball (5.). Aber auch die TSG sorgte kurz darauf das erste Mal für Raunen in Sinsheim: Salihovic zielte per Direktabnahme vom Strafraumrand nur knapp vorbei (6.).
Relegation, Rückspiel
Noch in der Anfangsphase führte ein von Heintz an Volland verschuldeter Freistoß rechts vor dem Strafraum zur Führung für die TSG: Salihovic schlenzte den ruhenden Ball in den Fünfmeterraum, wo Roberto Firmino die Kugel unbedrängt ins Tor abtropfen ließ (11.). Der Treffer ließ die Hoffenheimer selbstbewusster werden, auch wenn Lautern zunächst weiter konsequent nach vorne spielte, so dass sich eine ansehnliche, temporeiche Partie entwickelte. Idrissou scheiterte mit einem Schuss aus halblinker Position an Casteels (15.).
Effektiver waren die Kraichgauer, die nach einem gelungenen Spielzug in der 29. Minute erhöhten. Volland bediente rechts am Strafraumrand den mitaufgerückten Beck, dessen Flanke aus vollem Lauf Roberto Firmino im Fünfmeterraum über die Linie drückte - Doppelpack für den Brasilianer. Obwohl Hoffenheim danach in der Defensive stabil stand und insbesondere Idrissou mehrfach ins Abseits stellte, bot sich nach einem Einwurf noch eine gute Chance für den FCK vor der Pause: Hoffer traf den Ball bei seiner Direktabnahme halblinks im Sechzehner jedoch nicht richtig (42.).
"Joker" Schipplock kontert Idrissou
Nach dem Seitenwechsel starteten die Pfälzer mit viel Druck. Weiser zielte in der 48. Minute nach einem Eckball aus halbrechter Position über das Tor. Wenig später geriet Hoffer eine Flanke zum frei vor dem Tor postierten Idrissou einen Tick zu ungenau (53.). Kurz darauf gelang dem FCK der verdiente erste Treffer: Nach Ballverlust der TSG leitete Baumjohann geschickt in den Lauf von Idrissou weiter, der im Strafraum gekonnt an Casteels vorbeizog und aus spitzem Winkel einschob (58.).
Er kam rein und traf zum 3:1: Sven Schipplock. picture alliance
Die Hoffenheimer antworteten auf den Gegentreffer ihrerseits mit verstärkter Offensive. Thesker zielte nach einem Eckball per Kopf nur knapp am Tor vorbei (61.). Kurz darauf bewies Markus Gisdol Mut und brachte mit Schipplock für den defensiven Mittelfeldspieler Rudy einen weiteren Angreifer (65.). Ein Maßnahme, die sich fast umgehend bezahlt machte! Denn nur etwa zwei Minuten später bediente Roberto Firmino nach Fauxpas von Torrejon im Aufbau Schipplock, der per Direktabnahme aus halblinker Position im Strafraum an Sippel vorbei ins kurze Eck vollendete (67.).
Nur wenig später verpasste Johnson um ein Haar sogar das 4:1. Der US-Nationalspieler platzierte einen Kopfball nach Vollands scharfer Hereingabe aus ganz kurzer Distanz knapp über das Tor (71.). Für die Schlussphase brachte Franco Foda in der 76. Minute seinen angeschlagenen etatmäßigen Kapitän Bunjaku, der aber kaum Akzente mehr setzen konnte. So war es ein Zusammenprall von Torhüter Casteels und Verteidiger Vestergaard im eigenen Strafraum, der die spektakulärste Szene in den letzten 15 Minuten darstellte (78.), nach dem beide mehrere Minuten behandelt werden mussten. Unmittelbar vor dem Schlusspfiff tauchte Bunjaku doch noch einmal frei vor Casteels auf und versuchte sich mit einem Heber, wurde aber aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen.
Das Rückspiel findet am kommenden Montag, den 27. Mai (20.30 Uhr), in Kaiserslautern statt.