Club-Coach Dieter Hecking musste nach dem 0:1 in Stuttgart auf den verletzten Esswein (Innenbandverletzung am Knie) verzichten, den Pekhart ersetzte.
Bayern-Trainer Jupp Heynckes stellte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:0 in der Champions League in Marseille auf drei Positionen um: Contento, Tymoshchuk und Pranjic rückten für Alaba, Luiz Gustavo und Ribery ins Team.
Vor ausverkauftem Haus gehörte Wollscheid per Kopf nach einer Ecke die erste Möglichkeit der Partie (7.). Nürnberg erwartete die Bayern, die mit viel Ballbesitz, aber ohne Zug zum Tor agierten, meist sehr tief stehend. Der Club doppelte den ballführenden gegnerischen Akteur, ging energisch in die Zweikämpfe und es gelang so in der Anfangsphase bestens, den Kontrahenten in Schach zu halten.
Vereinzelt setzte der gut organisierte FCN, der es verstand, die Bayern-Flügel aus dem Spiel zu nehmen, Nadelstiche. Hlousek kam nach Chandler-Flanke am linken Fünfereck nicht richtig ran (15.), Pinolas Fernschuss strich vorbei (23.). Von der Heynckes-Elf war offensiv wenig zu sehen. Viel Sand war im Getriebe des pomadigen FCB, der mit überschaubarem Tempo und ohne Zielstrebigkeit nichts ausrichten konnte.
Zähflüssig plätscherte die Partie vor sich hin. Wie aus dem Nichts fiel fast das 1:0 für den Favoriten, als Robben nach einer der wenigen flüssigen Stafetten freistehend vorbeiköpfte (34.). Nur eine Minute später knallte Pranjic vom linken Strafraumeck drüber.
Dann aber wäre der ansonsten auf Konter setzende Club nach einer Eckballserie fast mit einer Führung in die Kabine gegangen: Neuer tauchte nach Hlouseks Hereingabe unter dem Ball durch, doch Simons war zu überrascht und brachte die Kugel per Kopf nicht Richtung Tor (43.).
Der 28. Spieltag
Mit Mak für Hlousek (Innenbandverletzung am Knie) startete Nürnberg in den zweiten Durchgang. Der Rekordmeister zog nun das Tempo an, drängte die Hausherren weit in die Defensive und hatte durch Müller eine gute Chance (49.).
Die Drangphase der Gäste ebbte schnell wieder ab. Der FCB blieb überlegen, ohne aber Angst und Schrecken zu verbreiten, weil es den Franken wieder gelang, die Räume zu verdichten. Heynckes reagierte, brachte in kurzen Abständen Schweinsteiger und Ribery für Tymoshchuk und Pranjic (55., 57.).
Mitte der zweiten 45 Minuten nahm der Druck des Favoriten wieder zu. Der Club agierte nun nur noch mit Befreiungsschlägen, Entlastung war nun ein Fremdwort. Gomez netzte ein, Vorbereiter Müller wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen - Fehlentscheidung (66.)!
Die Münchner legten sich den Kontrahenten nun zurecht, und wenig später war es passiert: Kroos schnappte sich Marohs schlimmen Fehlpass vor dem Strafraum. Der Nationalspieler hob die Kugel zu Ribery, dessen Gewaltschuss aus 16 Metern Schäfer parierte. Robben krallte sich den Abpraller vor Pinola und traf mit dem linken Außenrist ins rechte Eck (69.).
Gegen clevere Bayern dauerte es bis ganz kurz vor Schluss, ehe die Hecking-Elf entschlossen ihre Chance suchte. Bis dorthin vergaben Robben und Gomez (Lattenkopfball) eine Doppelchance zur Entscheidung (87.). Eine Minute später landete Cohens Fernschuss nach Neuers unorthodoxer Faustabwehr an der Latte, und auch Wollscheids Kopfballchance in der Nachspielzeit hätte durchaus den Ausgleich bringen können.
So aber blieb es beim unter dem Strich verdienten Erfolg der Münchner, die den Rückstand auf Dortmund nun auf drei Punkte verkürzt haben. Drei Punkte beträgt nurmehr auch das Club-Polster auf Relegationsplatz 16.
Nürnberg hat am kommenden Samstag (15.30 Uhr) das Abstiegsduell in Freiburg vor der Brust, bei dem der gelbgesperrte Wollscheid fehlen wird. Bayern empfängt am Dienstag zum Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale Marseille, ehe in der Liga am Samstag (15.30 Uhr) das nächste Derby gegen Augsburg ansteht.