Gladbachs Coach Michael Frontzeck brachte nach dem 3:1 gegen Aue im DFB-Pokal Arango für Herrmann, der auf der Bank Platz nahm. Zudem konnte der Trainer auf Stammtorhüter Bailly zurückgreifen, der seinen Hexenschuss ebenso rechtzeitig auskuriert hatte wie auf der anderen Seite sein Pendant Raphael Schäfer die Innenbanddehnung im Knie. Zudem nominierte Club-Trainer Dieter Hecking im Vergleich zum 2:0 im DFB-Pokal-Spiel gegen Trier wie folgt: Die Neuzugänge Hegeler (spielte zuletzt in Augsburg) und Ekici (FC Bayern) ersetzten Eigler und Mintal.
Der 1. FCN wagte sich zunächst nur zaghaft nach vorne, doch dann prüfte Pinola Bailly mit einem tückischen Aufsetzer, den der Keeper gerade noch mit dem Unteram parieren konnte. Ein Weckruf für die Franken: Ekici nagelte den Ball mit rechts aus 30 Metern an den linken Pfosten, Gündogan zwang Bailly kurz darauf mit einem Schuss aus acht Metern halbrechter Position zu einer guten Parade.
Dann war der Belgier machtlos: Judt flankte weit, Brouwers verschätzte sich schwer, in seinem Rücken war Hegeler völlig frei und köpfte gegen Baillys Laufrichtung ins rechte Eck – die verdiente Führung für den Club (15.).
Mönchengladbach ließ im Spiel nach vorne lange Zeit jegliche Kreativität vermissen. Der FCN dagegen besaß mit Gündogan und Ekici gute Ideengeber. Beide Teams waren bemüht, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, fanden aber über weite Strecken keinen Weg in des Gegners Strafraum.
Es bedurfte daher einer exzellenten Einzelaktion, um die Borussia zurückzubringen: Reus bediente Idrissou, der erst Simons aussteigen und auch Wolf keine Chance ließ. Dann vollendete der Stürmer mit rechts aus 13 Metern ins rechte Eck (31.).
Der VfL hatte nun Oberwasser und das 2:1 auf dem Fuß: Matmour setzte Bradley klasse in Szene, der US-Amerikaner probierte es mit einem gefühlvollen Heber aus 19 Metern, der Ball ging aber knapp über den Querbalken.
Der 1. Spieltag
Ohne personelle Wechsel ging es nach der Pause weiter. Unverändert besaß der Club eine gute Raumaufteilung, verschob meist gut. Die optisch leicht überlegenen Borussen fanden nur schwer ein Durchkommen.
Das Tempo der Partie war nicht besonders hoch, die Aktionen hüben wie drüben oft zu durchsichtig. Gladbach verlagerte das Spiel weiter in die Nürnberger Hälfte, was der Hecking-Elf aber Räume für Konter verschaffte. Der Club jedoch ließ den unbedingten Willen, einen zweiten Treffer zu erzielen, vermissen, beschränkte sich vornehmlich auf die Torsicherung.
Pech für Nürnberg, als Pinola verletzt vom Feld musste (Krämpfe zwangen ihn zur Aufgabe), für ihn kam Bieler (67.). Der war an der bis dato spektakulärsten Szene in Hälfte zwei aber nicht beteiligt: Bradley schoss herrlich aus 24 Metern hoch aufs rechte Eck, doch Schäfer parierte ebenso klasse mit beiden Fäusten (70.). Der 1. FCN hatte ebenfalls eine Riesenchance zum 2:1: Schieber tauchte nach Doppelpass mit Bunjaku allein vor Bailly auf, scheiterte aber mit seinem nicht eben platzierten Schuss am heraus eilenden Keeper (73.).
Gladbach zog die Schlinge um den Nürnberger Strafraum immer enger. Arango flankte einen Freistoß weit in die linke Strafraumhälfte des Club, Dante war völlig frei, köpfte aber aus sechs Metern knapp rechts vorbei (79.).
Gladbach warf gegen Spielende alles nach vorne, drängte mit Macht auf den Siegtreffer. Herrmann schoss mit links aus 15 Metern halbrechter Position hoch aufs linke Eck, doch Schäfer hatte die Fingerspitzen dran und rettete mit fantastischer Parade (88.). Dem Keeper war es zu verdanken, dass die Franken mit einem Zähler die Heimreise antreten durften.
Am 2. Spieltag der Bundesliga spielen die Gladbacher am Sonntag um 15.30 Uhr in Leverkusen, der Club empfängt einen Tag zuvor den SC Freiburg.