Bundesliga

Beeck: "Becker und Behrens sind nicht umsonst nicht weggekauft worden"

Ex-Berliner Beeck exklusiv über Unions Krise

"Becker und Behrens sind nicht umsonst nicht weggekauft worden"

Zuletzt glücklos wie so viele Union-Profis: Kevin Behrens (li.) und Sheraldo Becker. Christian Beeck (re.) findet nicht nur zum Offensivduo deutliche Worte.

Zuletzt glücklos wie so viele Union-Profis: Kevin Behrens (li.) und Sheraldo Becker. Christian Beeck (re.) findet nicht nur zum Offensivduo deutliche Worte. imago images (2)

Trainer Urs Fischer hatte nach dem 0:1 gegen die SSC Neapel am Dienstag zwar wenig Anlass zur Kritik gesehen, die Fakten waren aber auch ihm bewusst: Mit der neunten Pflichtspielniederlage hintereinander wachsen Druck und Unruhe beim 1. FC Union Berlin. Wie konnte der Vorjahresvierte binnen weniger Wochen so abstürzen?

"Man hat es nicht hinbekommen, Punkte zu holen. In welcher Form auch immer, mit welcher Art und Weise auch immer. Da war alles dabei, vom öffentlichen Draufhauen bis zu der einen oder anderen Streicheleinheit. Anscheinend ist in der Zusammenstellung des Kaders irgendetwas verrutscht", analysiert Christian Beeck in seinem "Einwurf" im kicker (Donnerstagausgabe).

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Defensiv hätten es die Gegner viel zu leicht, "und in der Offensive trifft man von heute auf morgen gar nichts mehr", hat der Ex-Union-Profi beobachtet. "Die Stürmer, die in der letzten Saison einen Riesenlauf hatten, wie Becker oder Behrens, sind nicht umsonst im Sommer nicht weggekauft worden. Sie bringen zwar eine sehr gute Qualität mit, sind aber nicht die Unterschiedsspieler, die andere Vereine dann verpflichten. Und wenn sie keinen Lauf haben, weil alles andere dahinter nicht stimmig ist, wird es schwer für Union."

Bei Bonucci hätte man beim zweimaligen Hinschauen gesehen, dass er weder ein richtiger Zweikämpfer ist noch genügend Tempo mitbringt.

Christian Beeck

Beeck, von 2005 bis 2011 selbst Sportdirektor bei den Eisernen, sieht dabei auch Versäumnisse auf dem Sommertransfermarkt: "Die Mannschaft ist insgesamt nicht so balanciert zusammengestellt. Gerade gegen Ende der Transferperiode hat man eher ungewöhnliche Transfers unternommen. Wenn sie gut gehen, sagt jeder: Hey, das sind Top-Neuzugänge. Aber Kevin Volland ist das beste Beispiel, dass es manchmal nicht funktioniert. Und auch bei Bonucci hätte man beim zweimaligen Hinschauen gesehen, dass er weder ein richtiger Zweikämpfer ist noch genügend Tempo mitbringt. Er kann die Mannschaft nicht so führen, wie es ein Robin Knoche tut."

Wie Beeck Fischers Lage einschätzt und dazu einen Bericht über das "große Puzzle" Union Berlin lesen Sie im aktuellen kicker vom Donnerstag - hier auch als eMagazine.

jpe, kli