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Zuschauer löst Massensturz aus: Vingegaards Helfer betroffen

Sicherheitsdiskussion bei der Tour de France

Zuschauer löst Massensturz aus: Vingegaards Helfer betroffen

Streifte einen Zuschauer und löste damit einen Massensturz aus: Edel-Helfer Sepp Kuss (re.).

Streifte einen Zuschauer und löste damit einen Massensturz aus: Edel-Helfer Sepp Kuss (re.). IMAGO/Belga

Die Tour de France lebt wie kaum ein zweites Sport-Großereignis von der Nähe zwischen Fahrern und Fans. Auf der 15. Etappe kamen sich Fahrer und Zuschauer zu nahe, die Folge war ein Massencrash. Etwa 128 Kilometer vor dem Ziel der 15. Etappe stand ein Fan zu weit auf der Straße und hielt seinen Arm heraus, mit dem er offenbar ein Smartphone hielt.

Der an der Spitze des Feldes fahrende US-Amerikaner Sepp Kuss vom Team Jumbo-Visma touchierte den Arm, stürzte und riss rund 20 Fahrer mit zu Boden. In den Bergen ist Kuss der wichtigste und meist letzte Helfer von Vingegaard. Neben Kuss ging auch Teamkollege Nathan Van Hooydonck zu Boden. Der Belgier blieb lange liegen, ehe er mit vielen Schürfwunden nochmal aufs Rad stieg. Daneben waren unter anderen auch Biniam Girmay (Intermarché-Circus-Wanty) und Egan Bernal (Ineos Grenadiers) involviert.

Voigts Appell an die Fans

"Versucht nicht, Teil des Spektakels zu werden. Die Fahrer sind das Spektakel, sie sind die Show. Überlasst die Straße den Fahrern", appellierte Eurosport-Experte Jens Voigt, der die Etappe nach Saint-Gervais am Mont Blanc auf dem Motorrad begleitete an die Fans.

110. Tour de France

Die Zuschauer waren bereits in den letzten Tagen mehrfach Thema. Tags zuvor waren nach einer Attacke von Tadey Pogacar die Begleitmotorräder im Weg, da sie im dichten Spalier der Menschen zu spät Platz machen konnten.

Am Freitag beklagten sich die Fahrer, dass sie nach der Bergankunft auf dem Col du Grand Colombier anschließend den gleichen Weg wieder hinunterrollen mussten, um zu ihren Teambussen zu gelangen - im allgemeinen Chaos zwischen aufgepeitschten wie alkoholisierten Anhängern und Autos. Georg Zimmermann fand dies den "unangenehmsten Teil des Tages", Wout van Aert erlebte das Hinabrollen gar als "tatsächlich lebensgefährlich".

Gleichermaßen befeuern die Zuschauermassen aber auch die Faszination rund um die Frankreich-Rundfahrt. Am Samstag sorgte Benoit Cosnefroy für Aufsehen. Der Franzose stieg bei seinen Fans kurz vom Rad, ließ sich ein Getränk anreichen und tanzte ausgelassen mit seinem Fanclub mitten auf der Straße.

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