3. Liga

Zimmer will spielen: Kampf gegen den Faktor Zeit

"In dieser Saison noch ein paar Minuten sammeln"

Zimmer will spielen: Kampf gegen den Faktor Zeit

Kann weiterhin Profisport ausüben: Jean Zimmer.

Kann weiterhin Profisport ausüben: Jean Zimmer. IMAGO/Werner Schmitt

Es war Ende Februar 2021, da spürte Jean Zimmer, dass etwas nicht stimmte. Der Blondschopf war gerade aus Düsseldorf zum 1. FC Kaiserslautern heimgekehrt, er sollte als Führungs- und Identifikationsfigur helfen, den Absturz in die Regionalliga zu vermeiden.

Doch seine Blutwerte waren schlecht, ihm fehlte die Power. Im Abstiegskampf stellte Zimmer den Verein über sich und seinen Körper. Alsbald keimte der Verdacht, sein Unwohlsein könnte vom Darm ausgehen. Im Dezember 2021 schließlich musste Zimmer die Reißleine ziehen und sich in einem Krankenhaus stationär durchleuchten lassen. "Unabdingbar" sei das gewesen, sagt der 28-Jährige nun, allein schon, um auch "im Alltag Lebensqualität zurückzuerlangen".

Es gibt keinen Königsweg der Behandlung

Die Untersuchungsergebnisse lieferten rasch Klarheit: Zimmer leidet an einer chronischen Darmerkrankung, die ihn ein Leben lang begleiten wird. Er muss Medikamente einnehmen, versuchen, die Frequenz der Krankheitsschübe so gering wie möglich zu halten. Das ist schon deshalb schwer, weil es keinen Königsweg der Behandlung gibt. Auch in puncto Ernährung basiert vieles auf dem Prinzip "Versuch und Irrtum". Es gebe "keine perfekte Lösung", sagt Zimmer.

Profisport ist möglich

Immerhin, die Blutwerte sind mittlerweile in Ordnung. Und die Ärzte haben ihm signalisiert: Profisport ist möglich. Zimmer befindet sich seit knapp drei Wochen wieder im Training, er absolviert bereits intensive Individualeinheiten. "Es ist mein Ziel, in dieser Saison noch ein paar Minuten zu sammeln", sagt er.

Durch den Rückzug von Türkgücü München und einen für den FCK freien 38. Spieltag bleibt ihm weniger Zeit, dies zu realisieren. Der Ausfall des Saisonfinales hat für Zimmer eine bittere Note: "Ein letztes Spiel vor den eigenen Fans ist immer etwas ganz Spezielles. Das wäre mit Sicherheit geil geworden ..."

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Andreas Böhm/cfl