3. Liga

Torsten Ziegner und der MSV Duisburg sind überglücklich

Erleichterung pur beim MSV Duisburg nach dem Klassenerhalt

Ziegner überglücklich: "In Verl sind wir gefordert, heute dürfen die Jungs mal loslassen"

Erleichtert und "emotional angefasst": Torsten Ziegner.

Erleichtert und "emotional angefasst": Torsten Ziegner. IMAGO/EibnerN

Nur zwei Tage konnte Torsten Ziegner mit seiner Mannschaft trainieren und ihr "einen Plan mitgeben" für das wichtige Heimspiel gegen Freiburgs Zweite. Um die drei Punkte zu holen, die für den Klassenverbleib in der 3. Liga nach einer für den MSV abermals schwierigen Saison noch fehlten.

Spielbericht

Es wurde ein knapper, aber verdienter 1:0-Erfolg dank eines frühen Tores des Kapitäns Moritz Stoppelkamp. Danach herrschte allenthalben Erleichterung pur bei den Zebras. "Es hätte nicht intensiver und schöner ausfallen können", gestand Ziegner im Anschluss bei "MagentaSport". "Ich bin überglücklich, dass die Jungs heute gezeigt haben, dass sie Dinge widerlegt haben, die über sie behauptet wurden", führte der neue Trainer weiterhin aus. Seine Mannschaft habe "Moral gezeigt, Mentalität gezeigt und als Team zusammengestanden, um diesen einen Sieg zu holen. Das war alles andere als schön, aber das war das, was wir gebraucht haben."

"Die grundsätzliche Einstellung stimmt"

Durch seine eher unerwartet ruhige Art an der Seitenlinie wollte Ziegner, aus Zwickauer und Hallenser Zeiten eher als emotionaler und lautstarker Coach bekannt, "dokumentieren, dass ich zufrieden bin. Das war ich, deshalb musste ich nicht so impulsiv sein."

Nun müsse der MSV diese enttäuschende Saison "kritisch intern aufarbeiten", was mit Blick Richtung 2022/23 insbesondere Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp und Ziegner betrifft. Dass viele Spielerverträge weiterlaufen, empfindet Letzterer "nicht als Problem. Denn die grundsätzliche Einstellung zum Sport stimmt bei dieser Mannschaft", wie Ziegner unterstrich. Und diese Einstellung will er auch am 38. Spieltag von den Profis sehen, wenn es für den Gegner gegen den Abstieg geht: "In Verl sind wir gefordert, unser Bestes zu geben." Aber zugleich galt für den Samstagabend: "Heute Abend dürfen die Jungs mal loslassen."

Das dürfte auch für seinen Vorgesetzten gelten. Heskamp gestand, dass auch bei ihm die Erleichterung "deutlich größer" sei als die Freude. "Das braucht man nicht jeden Tag." Mit Blick auf die kommende Spielzeit erhofft sich der neue Weichensteller: "Wenn man nicht die Chance hat, einen großen Umbruch zu gestalten, ist wichtig, dass die Jungen den nächsten Schritt machen, die Älteren ein paar Prozent fitter werden und dass die Neuzugänge dann auch passen."

Stoppelkamp: "Als Team nicht funktioniert"

Moritz Stoppelkamp

Dank an die Fans, kritische Worte ans Team: Moritz Stoppelkamp. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Zu den Älteren gehört der 35-jährige Moritz Stoppelkamp, mit neun Treffern gemeinsam mit Aziz Bouhaddouz zweitbester Schütze beim MSV hinter Orhan Ademi (12). Der Kapitän und Matchwinner zog ebenfalls ein Fazit, dass die Gemengelage in Duisburg gut umschreibt: "Ich bin erleichtert, die letzten zwei Jahre waren nicht einfach, es war ein unheimlicher Druck auf dem Kessel." Diese Saison müsse der Klub "leider wieder abhaken, aber gerade heute hat man gesehen, dass wir alles reingeschmissen haben in dieser komischen Situation." Und die sei zu Stande gekommen, weil die Zebras "in dieser Saison nicht so als Team funktioniert" hätten.

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