Als Duell des Dritt- gegen den Viertplatzierten war das Spiel für beide Teams ein entscheidendes hinsichtlich der Chance auf das Weiterkommen in die K.-o.-Phase. Die Young Boys mussten gewinnen, um diese Chance noch zu wahren und ließen das die Gäste ab Minute eins spüren. Viele Fouls und Nickligkeiten störten den Spielfluss in der ersten Hälfte, deren erstes Highlight ein missglückter Schuss von Palomino neben den Kasten war (5.). Bern, das zum ersten Mal seit der Länderspielpause wieder auf dem Platz stand, musste mit einigen Änderungen zurechtkommen - David Wagner brachte mit Hefti, Garcia, Martins, Siebatcheu und Moumi Ngamaleu fünf neue Akteure im Vergleich zum letzten Ligaspiel gegen die Grasshoppers Zürich (1:1).
Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini tauschte nach dem 5:2-Sieg gegen Spezia dreimal: Djimsiti, Koopmeiners und Ilicic machten Platz für Demiral, Freuler und Malinovskyi, die dann nach zehn Minuten bereits jubeln durften. Zapata nagelte eine Ablage von Freuler humorlos ins lange Eck und brachte Atalanta in Führung, das nun besser ins Spiel kam. Nach dem ersten Abschluss der Gastgeber durch Aebischer (18.) wurde Malinovskyis Schuss erst abgefälscht (20.), die anschließende Ecke brachte er auf den Kopf von Palomino, der knapp drüber köpfte (21.).
Zappacosta verletzt - Atalanta trotzdem temporeich nach der Pause
Auch Pasalic konnte eine gute Schusschance nicht nutzen (32.), sodass in die Druckphase der Gäste der Ausgleich fiel: Siebatcheu köpfte eine Ecke von Aebischer aus wenigen Metern unter die Latte (39.). Der Treffer bestärkte die Young Boys nun, die durch Garcia weiter Gefahr ausübten (42.). Kurz vor der Pause dann ein herber Rückschlag für Atalanta: Moumi Ngamaleu traf Zappacosta unsaft am Fuß, der daraufhin umknickte (44.), sich behandeln ließ, aber zur Pause ausgewechselt werden musste.
Dennoch kamen die italienischen Gäste besser aus der Kabine. Nach einem direkten Freistoß durch Malinovskyi (49.) brachte Palomino Bergamo erneut in Führung. Der Verteidiger zündete eine Ablage von Pasalic sehenswert ins lange Eck (51.).
Daraufhin flachte die Partie etwas ab, da Atalanta Feuer rausnahm und mehr auf Konter lauerte, während die Hausherren schlicht zu ungefährlich im Vorwärtsgang waren. Ein Abschluss von Elia bedeutete zumindest ein Lebenszeichen des schweizerischen Meisters (66.). Aktionen in Tornähe wurden jedoch weniger. Eine Einzelaktion von Zapata (72.) und ein Fernschuss von Pezzella (78.) brachten zwar Torgefahr, Bergamo investierte nun aber deutlich weniger.
Wechselbad der Gefühle in den Schlussminuten
Diese Nachlässigkeit nutzte Bern fulminant aus: Dank klasse Vorarbeit von Moumi Ngamaleu glich Sierro aus nächster Nähe aus (80.), ehe Hefti einen sehenswerten Weitschuss ins Kreuzeck auspackte (84.) - Spiel gedreht. Doch nur drei Minuten später der erneute Wendepunkt: Gasperini wechselte seinen Edeljoker Muriel ein, der sich sofort einen Freistoß schnappte und ihn mit seiner ersten Aktion durch die Mauer hindurch ins Kreuzeck zirkelte (87.). Den Schlusspunkt setzte Lauper mit einem Stahl aus 25 Metern (90.+4), es blieb aber beim 3:3-Remis.
Durch den Punktgewinn hat es Atalanta zwar noch selbst in der Hand, muss im letzten Spiel gegen Villarreal (08. Dezember, 21 Uhr) aber gewinnen. Die Young Boys sind trotz kämpferischer Leistung ausgeschieden und haben nur noch mit einem Sieg gegen ManUnited Chancen aufs Weiterkommen in die Europa League.
Bern ist als nächstes in der Liga beim FC Zürich gefragt (Sonntag, 14.15 Uhr). Auf Atalanta wartet währenddessen am Samstag (18 Uhr) das Auswärtsspiel bei Juventus.