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"Wir gewinnen das für euch": Neuseeland im Freudentaumel

WM-Auftaktsieg über Norwegen

"Wir gewinnen das für euch": Neuseeland im Freudentaumel

Während Neuseelands Trainerin Jitka Klimkova (li.) bis über beide Ohren strahlt, schaut Indiah-Paige Riley drein, als könne sie es noch immer nicht fassen.

Während Neuseelands Trainerin Jitka Klimkova (li.) bis über beide Ohren strahlt, schaut Indiah-Paige Riley drein, als könne sie es noch immer nicht fassen. IMAGO/Bildbyran

Von der ersten Minute an war zu spüren, dass etwas gehen könnte für Neuseeland, das als klarer Underdog ins Eröffnungsspiel gegen Norwegen gegangen war. Doch es waren andere Vorzeichen als die rein sportlichen, die für die sogenannten Football Ferns sprachen - und letztlich vielleicht auch den entscheidenden Ausschlag gaben.

Das Bild, welches die Spielerinnen des Inselstaats im Südpazifik bereits seit Wochen abgeben: euphorisch, zielorientiert, geschlossen. Die Euphorie rührt daher, dass man als Co-Ausrichter in diesem Jahr einen ganz besonderen Anreiz hat, das Land und den Frauenfußball würdig zu vertreten.

Auch dank Rekordkulisse: Das Ziel klar vor Augen

Das Ziel wurde ebenso klar im Vorfeld an das Turnier definiert: "Uns ist klar, dass es eine Gelegenheit ist, eine ganze Nation junger Mädchen zu inspirieren, einen Fußball in die Hand zu nehmen. Wir wollen, dass kleine Mädchen, besonders in Neuseeland, das Gefühl haben, dass sie zum Sport gehören", hatte Kapitänin Ali Riley verlauten lassen.

Neuseeland in Gruppe A

Ein Vorsatz, den sich offenbar die ganze Mannschaft auf die Fahne geschrieben hat. Zwar nicht erst mit dem Anpfiff im Eröffnungsspiel, doch dieser sollte das Vorhaben weiter befeuern. "Ich denke, wir haben wirklich für die Mädchen da draußen gespielt. Ich habe mich in der Arena umgeschaut und ich dachte mir: Wir gewinnen das für euch", betonte Mittelfeldspielerin Malia Steinmetz nach dem Abpfiff mit Blick auf die rekordträchtige Kulisse mit über 42.000 Zuschauern.

Überraschend klare Worte von Steinmetz, die sich selbst kurz zuvor im gleichen Twitter-Kurzvideo dem neuseeländischen Fußballverband (NZF) noch als "sprachlos" offenbart hatte.

Ich habe immer noch Gänsehaut. Ich habe immer noch Emotionen in mir.

Trainerin Jitka Klimkova

Pure Glücksgefühle ereilten auch die Cheftrainerin nach dem Schlusspfiff. "Ich habe immer noch Gänsehaut. Ich habe immer noch Emotionen in mir", sagte Jitka Klimkova, die als Trainerin zugleich Historisches geschafft hat. Denn im 16. Anlauf ist Neuseeland erstmals ein Sieg in einem WM-Spiel geglückt. "Wir haben so lange auf diesen Moment gewartet. Das ist für mich als Trainerin einfach ein unvergesslicher Moment", wird die 48-jährige Tschechin auf der Webseite des NZF zitiert.

Neuseeland hofft auf sein erstes Weiterkommen

Zugleich freute sich Klimkova aber auch für ihre Mannschaft. "Das ist unglaublich. Es ist ein unglaubliches Gefühl - natürlich auch für alle Spielerinnen, die daran beteiligt waren. Und für all die Menschen, die unser Team unterstützen."

Dem ersten Weiterkommen bei einer WM-Endrunde sind die Neuseeländerinnen nun so nah wie noch nie. Am Dienstag (7.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen die Philippinen kann dieser Traum unter Umständen sogar schon Realität werden. Nämlich dann, wenn die Ferns erneut an einem Strang ziehen. Denn - auch wenn Hannah Wilkinson mit ihrem goldenen Siegtreffer (48.) gegen Norwegen zur Matchwinnerin wurde - der Sieg war eine geschlossene Mannschaftsleistung.

ehl

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